Soziales: Familien-Zentrum Freudenstadt tauft seine Begegnungsstätte um in Café Augenblick
Es soll ein offener Treffpunkt für jedermann sein, der Zeit braucht, um mal innezuhalten: Das Familien-Zentrum Freudenstadt firmiert um, aus dem Café Pfiffikus wird das FZF-Café Augenblick.
Freudenstadt. Seit den 90er-Jahren gibt es im ehrenamtlich geführten Mehrgenerationenhaus Familien-Zentrum Freudenstadt (FZF) einen offenen Treff, ein Café, das ein zentraler Ort sein soll, der ganz unverbindlich und unkompliziert von Jung und Alt aufgesucht werden kann.
Bei einer Tasse Kaffee können die Gäste miteinander ins Gespräch kommen, sich gegenseitig in verschiedenen Themen unterstützen und auch Freundschaften entwickeln. Die gesellschaftliche Entwicklung, die immer hektischer werdende Zeit und der daraus entstehende wachsende Hilfebedarf der Familien veranlassten das Familien-Zentrum, den offenen Treff täglich anzubieten. So entstand das Café Pfiffikus, in das der offene Treff integriert wurde.
Wie das Familien-Zentrum jetzt mitteilt, solle stets eine Atmosphäre des Willkommens herrschen, Kinder seien immer willkommen. Die Integration von neu zugezogenen Mitmenschen falle in so niedrigschwellig konzipierten Orten leicht und fungiere als Brücke zwischen Kulturen, Milieus und Mitmenschen. Um allen gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung zu tragen, hat sich das FZF weiterentwickelt, und so soll dies auch in einem neuen Namen des Cafés abbilden. Aus dem Café Pfiffikus wird das Café Augenblick. Der Name ist Programm. Laut FZF sollen Menschen innehalten und im Augenblick verweilen dürfen. Der neu gewählte Café-Name solle das Besondere des sozialen Treffpunkts in der Reichsstraße vermitteln, die gegenseitige Achtsamkeit solle in den Mittelpunkt rücken.
Frühstück für Menschen mit kleinem Geldbeutel
Integriert in den täglich geöffneten offenen Treff, bietet das FZF unterschiedliche Angebote. Unter anderem gibt es jeden Montag das Starterfrühstück, bei dem Menschen mit einem kleinen Geldbeutel ein ausgewogenes und gesundes Frühstück genießen können. Im internationalen Begegnungscafé "Salvete" können sich wöchentlich, jeweils montags Mütter mit Migrations- und Fluchthintergrund bei einer Tasse Kaffee austauschen und voneinander lernen. Junge Eltern und ihre Babys sind mittwochs kostenfrei ins Babycafé eingeladen, ein Angebot, das im Rahmen des Landeselternbildungsprogramms Stärke von Fachkräften begleitet wird.
In Zeiten des sozialen und kulturellen Wandels brauche es künftig in jedem Dorf solche Antworten wie in Freudenstadt – offene Orte mit sensibel gesteuerten Zufallsmöglichkeiten der Begegnung und des Engagements, die eine gelebte Solidarität und ein gegenseitig sich stützendes Alltagsnetz ermöglichen und damit einen Beitrag zu mehr Mitmenschlichkeit und für die Demokratie leisten, betont Gründungs- und Vorstandsfrau Marianne Reißing. Das FZF habe inzwischen die Größe eines mittelständischen Nonprofit-Unternehmens erreicht. Es werde mit seinen 80 Mitarbeitern, davon etwa 60 Ehrenamtliche, bis heute im Ehrenamt geführt und sei daher weiterhin auf Spenden angewiesen, so Reißing. Das Café Augenblick hat außer am Wochenende täglich von 9 bis 12 und zusätzlich am Mittwoch und Donnerstag von 15 bis 17 Uhr Uhr geöffnet.
