Wieder im Dienst: OB Osswald. Foto: Hopp

Nach Herzinfarkt: Stadtoberhaupt fühlt sich wieder "sehr gut, aber noch nicht 100 Prozent fit".

Freudenstadt - Käpt’n zurück auf Brücke: Freudenstadts Oberbürgermeister Julian Osswald ist sieben Wochen nach seinem Herzinfarkt wieder im Dienst. Er arbeitet fürs Erste noch mit leicht angezogener Handbremse.

Nach seinem Herzinfarkt am 21. November ist der OB soweit wieder auf dem Dampfer, um wieder ins Tagesgeschäft einzusteigen. "Ich fühle mich gut, die Reha ist sehr gut verlaufen", so Osswald (51) auf Nachfrage unserer Zeitung. "100 Prozent fit" fühle er sich noch nicht. Deshalb wolle er sein Pensum nach und nach wieder "hochfahren".

Bei Neujahrsempfang dabei

Am 2. Januar nahm er die Arbeit wieder auf. In der ersten Woche habe er mit vier Stunden täglich angefangen und das Pensum diese Woche auf sechs Stunden erhöht. Am Montag kommender Woche wolle er den ersten Tag wieder Vollzeit arbeiten. Auf Abendtermine habe er bislang verzichtet. Beim Neujahrsempfang am Freitag sei er als OB aber dabei.

Nach dem Infarkt war Osswald zunächst eine Woche lang im Krankenhaus Freudenstadt. Entgegen anderslautender Aussagen habe er sich "keiner OP" unterziehen müssen. Der Eingriff sei minimalinvasiv mit einem Herzkatheter erfolgt. Bei Bewusstsein und in lokaler Narkose sei ihm ein so genannter Stent gesetzt worden, der die Engstelle in der Arterie wieder öffnete. Anschließend sei er dreieinhalb Wochen in Reha gewesen, durfte über Weihnachten und Neujahr dann wieder nach Hause. Die Ärzte hätten ihm prognostiziert, dass er den Infarkt ohne bleibende Schäden überstanden habe und wieder voll genesen werde.

Maßgeblich dazu beigetragen habe die "sehr gute Behandlung" durch die "Chest Pain Unit" (CPU), die Notaufnahme für Patienten mit Herzbeschwerden, am Freudenstädter Krankenhaus. Die Einheit sei "sehr gut aufgestellt". Aufgrund dieser Erfahrungen sei er mehr denn je überzeugt von der Notwendigkeit, ein Krankenhaus im Allgemeinen und die Herzinfarkt-Einheit im Besonderen im Landkreis zu haben. "In solchen Fällen kommt es auf jede Minute an", so Osswald. Ansonsten drohten Patienten aus dem Kreis durch die "Insellage" teils weite Wege in andere Städte.