Die "Aca-Bellas" können nicht nur Schwäbisch, sondern auch richtig gut singen. Foto: Lorek Foto: Schwarzwälder Bote

Unterhaltung: "Aca-Bellas" bringen Riesenportion Humor mit

Freudenstadt. Wie bunte Paradiesvögel zogen die "Aca-Bellas" in ihren bunten Partykleidchen im Bärenschlössle mit dem "Welcome-Song" in Festsaal und versprühten von der ersten Sekunde an gute Laune.

Mit ihrer Mischung aus schwäbischem Mundart-Kabarett, Stand-up-Comedy und A-cappella-Gesang – dazu am Keyboard begleitet von ihrer amerikanisch-schwäbischen Chefin und Chorleiterin Daria Pflumm – begeisterten neun von ansonsten elf quirligen Damen das Publikum.

"Des sin doch boß mir", kokettierte "Aca-Bella" Heidrun Gimpl schon nach dem ersten Applaus und verteilte vorsorglich in der ersten Reihe "Motivationsschildle", auf denen "Laola", "Klatschen", "Europhorisches Klatschen" und "Polonaise" stand, um – falls nötig – für Stimmung im Saal zu sorgen, so Gimpl augenzwinkernd. Auch Konfetti und das Kehrbesen-Set "für danach" verteilte sie.

Mit dem Lied "Nichts im Schrank" besangen die Aca-Bellas eindrucksvoll die Misere, die jede Frau kennt, und nicht nur die Frage: "Was zieh ich an?", sondern "Wie komm i da nei?", um kurz darauf in einem anderen Lied festzustellen "Des Kleid isch z’eng".

Da halfen auch die 240 Jahre gesammelter Diäterfahrung der "Aca-Bellas" nichts. Das Glitterflitterkleid vom letzten Jahr wollte einfach nicht passen, so sehr sich die Moderatorin, assistiert von den Kolleginnen auch abmühte, es über die Hüften zu ziehen.

Der Schal passt auch nach sechs Jahren noch einwandfrei

Die Männer bekamen auf charmante Weise auch ihr Fett weg, beispielsweise dann, wenn sie prahlten, das das Kleidungsstück ihnen nach sechs Jahren immer noch passe – bevor sich am Ende herausstellt – es war der Schal.

Das Leben als Frau und Mutter, als "Achtes Weltwunder" sozusagen, besangen die Frauen im neuen Outfit mit Kittelschürze und Gummihandschuhen. Dabei zeigten sich die "Aca-Bellas" nervenstark, selbst nachdem der Hund auf den Teppich gemacht, das Kärtle an Tante Frieda noch nicht geschrieben und die schwarzen Socken für den geliebten "Maa" noch nicht sortiert waren.

Von der Hausfrau flugs wieder in eine andere Rolle und in ein neues Outfit geschlüpft, zeigten sich die "Aca-Bellas" im glitzernden Partykleid. Ein "bisschen dazwischen" wie Gimpl erklärte, "so zwischen Kuscheltuch und Rheumadecke" und "für Kevin zu alt und für Walter zu jung", fühlten sich die dynamischen "Aca-Bellas" und besangen mit dem Lied "Auf halber Strecke" ihre Gefühlslage. Applaus und Laola-Welle folgten prompt.

Viele Nichtig- und Wichtigkeiten, wie Tupper- oder Dessousabende, beleuchtete Frontfrau Gimpl mit einer Riesenportion schwäbischen Humors, leitete immer wieder charmant über zu den dazu passenden Liedern der "Aca-Bellas", die mal unisono, dann wieder mehrstimmig oder im Duett vorgetragen wurden.

Chorleiterin Pfrumm begleitete nicht nur perfekt am Keyboard, sondern auch mal als Beatboxer beim "Namens-Rap". Auch das eine oder andere Gläschen Prosecco gönnten sich die Damen – und so manchem aus dem Publikum, der mit in die Show einbezogen wurde.

Das Polonaise-Schild ging wohl im Publikum verloren

Lustig präsentierten Heidrun Gimpl und Heike Schlaich einen "Crashkurs für Schwäbisch und Hochdeutsch". Überzeugend mimte Schlaich die eifersüchtige Ehefrau in einem Lied und erntete "enthusiastischen Applaus plus Laola-Welle". Nur das Schild mit der "Polonaise" schien irgendwie verloren gegangen zu sein.

Wie viele Fragen die Moderatorin auch an das "Vereinsschaf Kamilla" (eine Handpuppe) richtete, war die Antwort immer "Mäh" oder "Maa" – auf Hochdeutsch: für den Mann, der auf die Schippe genommen wurde, bevor es sie dann doch noch gab – die kleine Hommage an den Mann mit dem Lied "Kerls, Kerls, Kerls". Die Herzblut-Schwäbinnen begeisterten das Publikum mit ihrem Mundartkabarett, den komödiantischen Einlagen und witzigen Kommentaren, sodass es am Ende tosenden Applaus und Begeisterungsrufe gab. Nach einem als Gag verpackten "Werbeblock" für die nächsten Auftritte im Herbst und zwei musikalischen Zugaben war dann wirklich Schluss.