Zecken können überall in der Natur lauern. Zwei Prozent der Blutsauger sind Träger des FSME-Virus. Foto: Pleul

Zwei Prozent der Zecken tragen FSME-Virus. Gesundheitsamt empfiehlt Impfung.

Kreis Freudenstadt - Es sind kleine Tierchen, die eine große Gefahr mit sich herumtragen. Zecken können FSME-Virusinfektionen übertragen, die im schlimmsten Fall zur Hirnhautentzündung führen.

Die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) verläuft in der Regel eher harmlos wie eine grippeähnliche Erkrankung mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Selten kommt es zu einem schweren Verlauf mit Hirnhautentzündung oder einer Entzündung des Gehirns. Nicht alle Zecken tragen das FSME-Virus, doch fast ganz Baden-Württemberg, und somit auch der Kreis Freudenstadt gehört zum Risikogebiet. Erste Fälle der Krankheit sind in diesem Jahr bereits bekannt geworden.

Rund zwei Prozent der Zecken, so Christoph Meier, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamts des Kreises Freudenstadt, sind Träger des Virus. Im Landkreis Freudenstadt erkrankten zwischen 2006 und 2010 jährlich zwischen fünf und 13 Menschen an meldepflichtigen FSME-Infektionen.

Christoph Meier rät daher jedem Bewohner des Kreises Freudenstadt, der sich öfter draußen aufhält, sich gegen FSME impfen zu lassen. Für die Grundimmunisierung sind drei Impfungen erforderlich, erst danach ist der Schutz vollständig aufgebaut. Aus diesem Grund sei eigentlich der Herbst die richtige Jahreszeit, um sich vor FSME schützen zu lassen, so Meier. Doch nach Rücksprache mit dem Arzt sei eine Impfung auch jetzt noch möglich. Auch eine Auffrischung des Schutzes sei in gewissen Zeitabständen notwendig, betont der Arzt des Gesundheitsamts.

Dies bestätigt Dorothee Müller-Müll, Vorsitzende der Kreisärzteschaft. Auch sie empfiehlt die Impfung. Vor etwa zwei Jahren habe es noch Probleme mit dem Nachschub an Impfstoff gegeben, doch dies sei inzwischen kein Thema mehr, die Hersteller hätten sich auf die verstärkte Nachfrage eingestellt, betont die Freudenstädter Ärztin. Auch bei Schulanfängern empfiehlt sich eine Schutzimpfung. Laut Gesundheitsamt Freudenstadt bekamen 2009 landesweit zwischen 17 und 65,8 Prozent der Schulanfänger mindestens drei FSME-Impfdosen. Im Kreis Freudenstadt lag der Anteil mit 65,1 Prozent ziemlich hoch.

Auch die Krankheit Borreliose kann durch den Biss einer Zecke übertragen werden. Diese bakterielle Infektion kann neben Fieber und Gelenkbeschwerden ebenfalls zu einer Hirnhautentzündung führen. Gegen die Borreliose gibt es allerdings keine Schutzimpfung. Sie kann nur mit Antibiotika behandelt werden.