Gut 100 Leute waren zu der Veranstaltung im Kurtheater gekommen. Foto: Müller

OB-Kandidat hält Rückschau und gibt Ausblick auf künftige Projekte. Appell: Trotzdem zur Wahl gehen.

Freudenstadt - So richtig voll war das Kurhaustheater nicht, als sich dort Julian Osswald, einziger Oberbürgermeisterkandidat und Amtsinhaber, dort vorstellte und den Fragen der Bürger stellte. Immerhin 100, darunter Stadträte und CDU-Mitglieder.

Osswald begrüßte die Bürger schon vor dem Kurhaus. Sein Sohn verteilte ein Heft, in dem Osswald sich und seine Ideen für Freudenstadt sowie die Entwicklungen unter seiner Amtsführung vorstellte.

Bürgermeister Gerhard Link als Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses erklärte zuvor die Regeln der Vorstellungsrunde. Demnach hatte Osswald zunächst 20 Minuten Zeit, sich vorzustellen. Dem folgte eine Fragerunde, bei der jeder Bürger zwei Fragen stellen konnte, und abschließend ein Schlusswort des Kandidaten.

Die Regelung sah Link nicht allzu eng, letztlich blieben Osswald 22 Minuten Redezeit. Zunächst stellte der Kandidat sich und seine Familie vor. In hohem Tempo trug er dann vor, was sich in der Stadt seit seinem Amtsantritt getan hatte. Osswald verwies etwa auf steigende Einwohnerzahlen, den Anstieg sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze, das Umsatzwachstum im Einzelhandel, den Ausbau der Kinderbetreuung und die Schulentwicklung. Auch auf die Unternehmen und den Tourismus ging er ein und verwies auf eine positive Entwicklung. In den Teilorten habe die Stadt 5,2 Millionen Euro investiert.

Als künftige Projekte nannte Osswald den Neubau des Krankenhauses, den Campus, der in der Stadt entstehen soll, den Nationalpark und die Pläne zum Weißtannenturm und zum Wildtierpark. Osswald sprach auch davon, dass das technische Rathaus möglicherweise umziehen und das Gebäude für den Einzelhandel genutzt werden könnte.

Vom Hundehaufen bis zum Großinvestor

Auch bei den Bürgerfragen zeigte sich Link großzügig. Allerdings gab es auch nur zwei Fragesteller, die sich eher zögernd zu Wort meldeten. Die erste Fragestellerin wollte wissen, wie es mit dem Rappengelände und dem Langenwaldsee weitergeht. Auch nach Verschmutzungen durch Hundehaufen und ungepflegte Wanderwegen im Palmenwald fragte sie. Zum Langenwaldsee sagte Osswald, dass dort auch im Hinblick auf die Gartenschau 2025 geplant sei, eine Fläche zum Thema Wasser zu schaffen. Das Rappenareal, das die Fragestellerin als möglichen Standort für ein Hotel vorgeschlagen hatte, gehöre einer Privatperson, die das Gelände auch entwickeln könne. Osswald lobte die derzeitigen Pläne, die dort ein Quartier mit betreutem Wohnen und Behindertenwerkstatt vorsehen.

Als Oberbürgermeister sei man für Hundehaufen bis zum Großinvestor verantwortlich, sagte Osswald. Für eine Bestrafung müsse das "Häufchen" aber auch klar zuzuordnen sein. Dies sei aber teuer und aufwendig. Klagen über die Wege im Palmenwald habe er schon häufiger gehört. Manche Förster hätten es mit dem Aufräumen nach Waldarbeiten nicht so eilig wie andere. Er werde an zuständiger Stelle noch einmal nachfragen, versprach Osswald.

1000 Bürger haben Briefwahl beantragt

Angesichts des Campus in Freudenstadt wollte Siegfried Schmidt vom Denkmalverein Freudenstadt wissen, welche Möglichkeiten Osswald sehe, das ehemalige und denkmalgeschützte Bahnhofshotel, in dem früher die Waldorfschule untergebracht war, zu erhalten. Die Frage sei noch zu klären, sagte Osswald. Bei manchen Projekten sei es aber notwendig, den Denkmalschutz zurückzustellen. Der Campus soll auf einem Areal in der Nähe des Hauptbahnhofs entstehen.

Nach der überschaubaren Fragerunde schloss sich Osswald dem Appell von Link an, zur Wahl zu gehen, auch wenn nur ein Kandidat zugelassen sei. Nach acht Jahren hätte ein Oberbürgermeister auch eine Rückmeldung verdient.

Link betonte, dass bereits 1000 Bürger die Briefwahlunterlagen angefordert hätten. Am Ende der Veranstaltung gab er bekannt, dass 100 Bürger im Kurhaus waren. Allerdings hatte bei der Wahl zuvor der Platz nicht für alle Zuschauer gereicht.

Die Oberbürgermeisterwahl findet am Sonntag, 24. April, statt.

Seite 2: Termine und Bürgergespräche

Oberbürgermeisterkandidat Julian Osswald steht am heutigen Freitag, 15. April, ab 7 Uhr für Fragen und Gespräche auf dem Wochenmarkt bereit. Um 17 Uhr beginnt in der Josefshütte in Zwieselberg ein Bürgergespräch. Ein weiteres ist für 19.30 Uhr im Dorfmuseum Dietersweiler geplant. Für Montag, 18. April, ab 19 Uhr ist ein Bürgergespräch im Seminarraum des Hotels Krone in Igelsberg geplant. Ein weiteres findet am Dienstag, 19. April, ab 19 Uhr im Sportheim in Musbach statt. Der nächste Termin ist am Mittwoch, 20. April, ab 20 Uhr im Gasthof Sonne in Grüntal-Frutenhof. Weiter geht es im Hotel Waldblick auf dem Kniebis am Donnerstag, 21. April, um 19 Uhr. Am Freitag, 22. April, ist Osswald wieder ab 7 Uhr auf dem Marktplatz und ein letztes Bürgergespräch gibt es ab 19 Uhr im Sportheim in Wittlensweiler. Am Samstag, 23. April, ist Osswald ab 10 Uhr im Schwarzwald-Center auf Wahlkampftour.