Die Renaturierung des ehemaligen Bürkle-Areals ist ein Bestandteil des Planungsauftrags. Foto: Planstatt Senner

Büro Planstatt Senner erhält Auftrag für weitere Leistungen zur Gartenschau 2025.

Freudenstadt - Das Büro Planstatt Senner aus Stuttgart, das für die Gartenschau 2025 den Masterplan erstellt hat, wurde jetzt zudem mit den Planungsleistungen für bestimmte Freianlagen und Objekte beauftragt.

Den Masterplan für die Gartenschau gibt es jetzt als gedrucktes 130-seitiges Werk, das in der jüngsten Sitzung an die Freudenstädter Stadträte verteilt wurde. "Ein wunderschönes, durchgängiges Werk", sagte Oberbürgermeister Julian Osswald dazu. "Nicht ein Teil Freudenstadt und ein Teil Baiersbronn, sondern eine ganze Gartenschau im Forbachtal". Bei der Gartenschau sind auf einer Länge von insgesamt acht Kilometern zwischen der Kernstadt Freudenstadt und der Ortsmitte Baiersbronn vielfältige Attraktionen und Aktivitäten geplant, bei denen die Natur des Forbachtals und das Wasserthema dominieren.

Den Masterplan bezeichnete Oberbürgermeister Julian Osswald als "eine Art Himmel, der sich über das Forbachtal spannt". Bestimmte Einzelprojekte könnten auch von anderen Büros und Architekten entwickelt werden. Dennoch habe man sich jetzt dafür entschieden, die "durchgängigen Punkte" im Plan, wie etwa die Gewässerplanung und das Wegekonzept, ebenfalls an das Büro Senner zu vergeben. Hinsichtlich des zu zahlenden Honorars erläuterte Rudolf Müller, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, dass die eigentlich geltende Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) zwar Grundlage des Planungshonorars sei, dass die Gartenschau als Planungselement in dieser Gebührenordnung aber eigentlich gar nicht vorkomme. Vor diesem Hintergrund habe man sich in enger Abstimmung mit Baiersbronn und dem Planungsbüro darauf geeinigt, keine Einzelprojektvergabe durchzuführen, sondern jeweils Gesamtaufträge zu vergeben. Das sei in der Summe deutlich günstiger.

Vergabe soll stufenweise erfolgen

Einer dieser Gesamtaufträge umfasse nun die Verbindung Marktplatz bis Christophstal, der zweite Auftrag das Thema "Gewässer", mit allem was dazugehört. Das Wasserthema werde mit bis zu 85 Prozent bezuschusst, erläuterte Müller. Die Vergabe soll stufenweise erfolgen und zunächst die Schritte Grundlagenermittlung, Vorplanung und Entwurfsplanung umfassen. Mit der Vergabe erfolge noch kein Baubeschluss. Das eine oder andere Projekt werde nach der Kostenermittlung auch noch rausfallen, zeigte sich Müller überzeugt. Die weiteren Schritte entwickle man dann gemeinsam – auch unter Beteiligung der Bürger.

Müller bezifferte die Kosten der jetzigen Vergabe der Planungsleistungen mit 230 000 Euro. Eine zügige Vergabe sei wichtig, um den avisierten Zeitplan einzuhalten. Der vorberatende Ausschuss hatte diese Vorgehensweise einstimmig begrüßt.

Konkret geht es bei den jetzigen Planungsleistungen unter anderem um die Durchgängigkeit des Forbachs und die Beseitigung von Abstürzen, um ergänzende Wegeverbindungen, eine Aussichtsterrasse und einen neuen Panoramaweg sowie die Renaturierung des ehemaligen Bürkle-Areals. Darüber hinaus sind die Gestaltung des Stollenvorbereichs und Wasserspiele Inhalte der Planung.

Auf Frage von Stadträtin Anita Zirz (SPD) betonte Osswald, dass die weiteren Leistungsphasen normalerweise auch an das Planungsbüro Senner vergeben werden, dass dieses Büro aber keinen Anspruch auf weitere Beauftragung habe, wenn es eines der Projekte nicht realisiere. Aus seiner Sicht sei der Wasserbereich wichtig, weil der nachhaltig sei, sagte Eberhard Haug (SPD). Wichtig sei auch, dass der damit befasste Mitarbeiter im Wasserwirtschaftsamt über Erfahrungen im Zuschussbereich verfüge, so Haug weiter. Diesbezüglich habe man bereits Kontakt mit der Regierungspräsidentin aufgenommen, sagte der Oberürgermeister dazu. Klar müsse aber sein, dass man auch mit den Zuschüssen nicht in die Lage versetzt werde all das zu tun, was man tun könne. Was man jetzt vergebe, seien grundsätzlich "Daueranlagen", die bestehen bleiben und den Bürgern auch nach der Gartenschau zur Verfügung stünden.

Stadtrat Stefan Langrehr (CDU) wollte wissen, ob man in Anbetracht des jetzt vorliegenden Masterplans überhaupt noch die Möglichkeit habe, Planungen zu ändern. Der Masterplan sei eine erste Ideensammlung und Zusammenstellung von Projekten, Details müsse man aber erst einmal ausarbeiten. "Wenn Sie gute Ideen haben, dann her damit", sagte Osswald dazu. Konkret werde es dann, wenn es an die Vergabe der Bauausführungen gehe, bis dahin seien Ideen jederzeit willkommen. Aus diesem Grund werde man auch die Bürger weiter beteiligen. Die Vergabe der Planungsleistungen erfolgte einstimmig.