Die Technik macht’s möglich: Mit Lasermessgeräten überwachten Spezialisten den genauen Sitz der Brücke. Nach Beendigung der Baggerarbeiten gegen 18 Uhr wurden der Beton-Koloss auf große Gleitbahnen aufgebaut, auf denen er dann verschoben wurde. Insgesamt sechs Zylinder (jeweils drei an den Seiten) hoben die Brücke an. Dann lief’s wie geschmiert: Flüssiger Stickstoff sorgte für ein nahezu reibungsloses Gleiten. Wacker schätzt das "super gute Fluid-Verfahren", das einen schonenden und erschütterungsfreien Transport ermögliche.
Ab 22 Uhr machte sich das Brückenbauwerk schließlich langsam, aber beständig, auf den Weg zu seinem Bestimmungsort. Um Mitternacht war der justierte Standort erreicht und damit ein Großteil der Arbeit geschafft.
Bei den folgenden Betonarbeiten wurden Widerlager und Verschubbahnen mit Fließbeton untergossen. Ab Sonntagmorgen um 6 Uhr füllten die Bauarbeiter den Baubereich mit Mineralbeton weiter auf und profilierten den Böschungskegel. Heute erfolgen die Gleisbauarbeiten, damit morgen früh die Strecke ab 5 Uhr wieder befahrbar ist.
Diplom-Ingenieur Minusch Bauersachs (Projektleiterin DB-Projekt-Bau) war mit dem Bauablauf sehr zufrieden. Wie auch Wacker war sie vom Einsatz der Anwohner gerührt: "Die Leute hier haben uns mehrfach mit warmen Getränken versorgt." "Grüntal 21", wie Wacker die Bauarbeiten scherzhaft bezeichnet, sei in Rekordzeit geplant, ausgeschrieben und realisiert worden. "Die Kosten wurden gehalten", so der erfreute Bauüberwacher. Grüntaler und Wittlensweiler Bürger werden vom Haltepunkt Grüntal mit seinem neuen Bahnsteig profitieren.
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