Kevin Gäßler in der Feuerwehrkluft: So werden ihn viele in Erinnerung behalten. Foto: Privat

Vielfältig engagierter Mann stirbt im Alter von 40 Jahren. Wichtige Positionen bei der Feuerwehr.

Freudenstadt-Kniebis - Völlig unerwartet wurde Kevin Gäßler am 24. August im Alter von nur 40 Jahren aus dem Leben gerissen. Noch hat sich niemand an den Gedanken gewöhnt, dass er, der so viel für das kommunale und gesellschaftliche Leben seines Heimatortes getan hat, nicht mehr da ist.

Gemeinsam mit seiner Familie und insbesondere Ehefrau Elke sowie den beiden Kindern Phil (12) und Chiara (8) trauern deshalb viele Menschen um den langjährigen Weggefährten und Freund. Dessen persönliches und ehrenamtliches Engagement war vielfältiger Natur. Im Jahr 2014 wurde Gäßler erstmals in den Ortschaftsrat gewählt und im Jahr 2019 durch seine Wiederwahl im Amt bestätigt. Seine Tätigkeit als Ortschaftsrat habe Gäßler stets mit großem Sachverstand wahrgenommen und sich für die Belange seines Heimatortes und der Kniebiser Bürger eingesetzt, heißt es dazu im Nachruf von der Stadt und der Ortschaftsverwaltung.

Gründungsmitglied der Jugendfeuerwehr

"Ohne ihn hat eigentlich kein Fest funktioniert", fasst sein Freund und Feuerwehrkamerad Dominik Fleig einen weiteren Bereich des Engagements in einem Satz zusammen. Gäßler engagierte sich zudem bereits seit der Vereinsgründung bei den Schneeberghexen. Ein zentraler Bestandteil seines Lebens war jedoch das Engagement in der Feuerwehr. Mehr als 26 Jahre lang hatte sich Gäßler ohne Unterbrechung in der Brandbekämpfung engagiert und dabei zahlreiche Lehrgänge – unter anderem zum Zug- und Gruppenführer – absolviert. Seit dem Jahr 2013 stand Gäßler an der Spitze der Abteilung auf dem Kniebis als Kommandant. Gäßler war zudem Gründungsmitglied der Jugendfeuerwehr. Noch vor einem Jahr erhielt Gäßler das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber verliehen.

"Sein Tod hat nicht nur uns, sondern auch die Feuerwehrkameraden im gesamten Landkreis tief geschockt", sagt Stadtbrandmeister Florian Möhrle. Gäßler habe nicht nur in Kniebis, sondern auch in der Gesamtfeuerwehr Freudenstadt eine tragende Rolle gespielt. Neuen Entwicklungen gegenüber habe er sich stets offen gezeigt und auch das Thema Ausbildung in all den Jahren stetig vorangetrieben. "Die Zukunft der Feuerwehr mit Hilfe der Jugendfeuerwehr zu sichern, das war ihm stets ein ganz großes Anliegen" sagt Möhrle dazu. Bis zuletzt habe sich Gäßler zudem für ein neues Feuerwehrhaus auf dem Kniebis stark gemacht.

Trauerfeier am Freitag um 15 Uhr 

Für fünf Kameraden der Kniebiser Feuerwehr war Gäßlers Tod mit einer ganz besonderen Belastung verbunden, weil man sie zur Unterstützung des Rettungsdienstes bei der Reanimation alarmiert hatte. Beruflich war Kevin Gäßler über 14 Jahre lang bei der Firma Gebrüder Schmid, zuletzt als Teamleiter Montage, beschäftigt. Gelernt hatte er den Beruf des Zimmermanns. "Wir trauern um einen sehr geschätzten Menschen, der die Kniebiser Dorfgemeinschaft mit großem Engagement mitgetragen und geprägt hat. Für die Stadt bedeutet der Tod von Kevin Gäßler das jähe Ende einer vertrauensvollen Zusammenarbeit. Seine freundschaftliche Art, mit der er die Begeisterung für das Ehrenamt weitergegeben hat, werden wir schmerzlich vermissen", äußert sich Oberbürgermeister Julian Osswald zu seinem frühen Tod.  

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung für Kevin Gäßler findet am Freitag, 4. September, ab 15 Uhr auf dem Kniebiser Friedhof statt. Eine Obergrenze der Teilnehmerzahl gibt es nicht. Zur Unterstützung der hinterbliebenen Familie hat der Förderverein Feuerwehr Kniebis ein Spendenkonto bei der Volksbank Baiersbronn Murgtal eingerichtet.