Citymangerin Jana Bonig und Andreas Zukschwerdt, der Vorsitzende der Freien Wähler. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Citymanagerin spricht über ihre Ziele / Finanzielles Polster stärkt den Rücken

Zwei Jahre vor der nächsten Kommunalwahl sind die Freien Wähler, die auch die größte Fraktion im Gemeinderat stellen, finanziell gut aufgestellt.

Freudenstadt. Der Vorsitzende und Gemeinderat Andreas Zukschwerdt blickte auf ein kommunalpolitisch intensives Geschäftsjahr zurück, in dem sich die Stadt in den verschiedensten Bereichen rasant entwickelt hat.

Neben dem Einkaufszentrum, dem Campus, dem Rutschenturm und der Bautätigkeit auf dem Rappenareal sowie der Umgestaltung des Promenadeplatzes und der Loßburger Straße sei vor allem die hohe Nachfrage nach Baugrundstücken erfreulich gewesen. Allein im Kohlstädter Hardt habe die Stadt im vorigen Jahr 20 Baugrundstücke verkauft und derzeit nur noch zwei im Eigentum.

Auch zum kommunalpolitischen Austausch beim Sommerfest im Dorfmuseum Dietersweiler hatte man sich getroffen. Zukschwerdt bedauerte, dass das bei der Gelegenheit angekündigte Projekt "Gestaltung eines Kreisverkehrs" bisher noch nicht umgesetzt werden konnte. Kassierer Gustav Keinath berichtete von einem Plus in der Kasse und von einem finanziellen Polster, das eine gute Grundlage für die Kommunalwahlen bilde.

Über wichtigste Themen aus dem Rat berichtet

Der Gemeinderats-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Tzschupke informierte über die wichtigen Ratsthemen des vergangenen Jahres, darunter die Wiederwahl des Oberbürgermeisters und die Verabschiedung von Bürgermeister Gerhard Link. Mit seiner Nachfolgerin Stephanie Hentschel habe man einen guten Griff gemacht. Beim Freibadneubau kam Tzschupke auf die Kosten – ursprünglich drei Millionen, jetzt viereinhalb – zu sprechen, zeigte sich aber zuversichtlich, dass dieser Kostenrahmen gehalten werden kann. Bedauern äußerte Tzschupke darüber, dass die vom Rat beschlossene Erhöhung der Gewerbesteuer nicht moderater – im Sinne eines Antrags der Freien Wähler – ausgefallen sei. Stichwortartig verlas Zukschwerdt abschließend die wichtigsten Kreistagsthemen, die Hermann John aufgrund einer Erkrankung per E-Mail geschickt hatte.

Citymanagerin Jana Bonig berichtete über ihre Tätigkeit und den Stand des Citymanagements. Dieses erfülle eine Art Querschnittsfunktion und vermittle zwischen den unterschiedlichen Akteuren und Stellen in der Stadt. "Ich habe deshalb im Grunde zehn verschiedene Hüte auf", beschrieb Bonig ihre Rolle.

Grundgerüst ihrer Tätigkeit sind neben dem Aufbau und der Festigung des Netzwerks verschiedene Veranstaltungen und Projekte, die es in gewissem Umfang ja auch schon gebe, so Bonig. "Manche davon brauchen nur etwas Liebe", beschrieb sie den Verbesserungsbedarf.

Man habe bereits einen runden Tisch ins Leben gerufen und Arbeitskreise zu ausgewählten Themen wie dem verkaufsoffenen Sonntag, der Osteraktion oder auch dem Weihnachtsmarkt und dem Baustellenmarketing gebildet.

Weitere Themenkreise auf der Agenda wurden von Bonig unter den Stichworten "Social Media" und "Neu gedacht – Zukunftsschmiede" zusammengefasst. Weil sich nicht alle Ideen sofort umsetzen lassen, habe man sich auf manche Bereiche fokussiert.

In zwei oder drei Jahren auch in den Stadtteilen?

Beim Baustellenmarketing reichten die Ideen von der "Bonuskarte" über einen "Baustellenbilder-Wettbewerb" bis zum "Baustellenbeach". Während der kommenden Einkaufsnacht soll zudem eine spezielle Illumination für eine besondere Atmosphäre auf der Baustelle sorgen.

Freie-Wähler-Urgestein Erich Zanocco bezweifelte in der Diskussion, dass das Ergebnis der Umgestaltung des Promenadeplatzes und der Loßburger Straße am Ende so wird, wie es kürzlich die Bilder in beiden Tageszeitungen suggeriert hätten. Dort habe man den Straßenverkehr gänzlich unter den Teppich gekehrt.

Klar stellte Bonig in der Diskussion, dass sie den Kern ihrer Arbeit im Marketing und Citymanagement der Innenstadt und nicht der Stadtteile sehe. Dies schließe aber nicht aus, dass man sich in zwei, drei oder vier Jahren auch Projekten in den Stadtteilen widme.