Hauseigentümer Hans-Peter Borgmann mit den Ärzten Horst Elsner und Burkardt Ludescher (von links) und dem neuen Computertomographen in der Radiologie des Facharztzentrums. Foto: Breitenreuter

Anbau am seitlichen Eingang geplant. Zurzeit alle Praxen vergeben. Radiologen investieren.

Freudenstadt - Für nahezu alle medizinischen Bereiche finden Patienten im Freudenstädter Facharztzentrum Spezialisten. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2008 ist es stetig gewachsen. Und es soll noch weiter wachsen.

Als Kurmittelhaus baute die Stadt das Gebäude an der Straßburger Straße mit Bewegungsbad und Behandlungsräumen für Kurgäste und Einheimische zur Blütezeit der offenen Badekur. Doch mit deren Ende ging es auch mit dem Kurmittelhaus bergab. Zunächst investierte die Stadt noch mehrere Millionen Euro, um es unter privater Trägerschaft zu halten, doch es funktionierte nicht. Zuletzt fristete es ein bescheidenes Dasein als Heimat der Ausstellung "Experimenta".

Im Jahr 2004 kaufte Hans-Peter Borgmann, Inhaber eines Immobilienunternehmens, nach längeren Verhandlungen das Gebäude von der Stadt und entwickelte ein Konzept für ein Gesundheitszentrum mit Ärzten der verschiedensten Fachrichtungen. Er baute den gesamten Komplex für die Bedürfnisse von Arztpraxen um.

Patienten aus der gesamten Region

Seitdem floriert das Facharztzentrum. Patienten aus der gesamten Region kommen nach Freudenstadt. 2015 wurde das Gebäude um einen Anbau für eine radiologische Praxis erweitert, 2016 erfolgte eine Aufstockung für die Krankenkasse Barmer, die in dieses Jahr in das Gebäude gezogen ist. 13 Fachrichtungen sind derzeit im Facharztzentrum vertreten, dazu kommen noch einige Dienstleister. Alle Praxisräume sind derzeit vergeben. "Zum ersten Mal seit Bestehen des Zentrums", freut sich Hans-Peter Borgmann. In Kürze eröffnet eine Pflegestation für beatmete Patienten, mit drei weiteren Fachärzten führe er Verhandlungen, so Borgmann.

Der Unternehmer blickt auch bereits in die Zukunft. Im Bereich des Seiteneingangs in Richtung des Besucherbergwerks ist eine Erweiterung um zwei Stockwerke mit jeweils 500 Quadratmetern Nutzfläche geplant, die direkt an das Gebäude angebunden werden kann.

"Wir wollen alle möglichen Fachrichtungen unterbringen", betont Borgmann. Die baurechtlichen Voraussetzungen für die erneute Erweiterung habe die Stadtverwaltung bereits geschaffen. Mietinteressenten gebe es genug, "aber es muss passen", erklärt Borgmann, der die gute Zusammenarbeit mit den Ärzten lobt.

Um technisch auf dem neuesten Stand zu sein, wird von den Medizinern viel investiert. Die radiologische Gemeinschaftspraxis von Horst Elsner und Burkardt Ludescher hat einen Einzugsbereich von 60 bis 90 Kilometern. In Freudenstadt steht ein hochmoderner MRT (Magnetresonanztomograph) für den die Erweiterung des Facharztzentrums seinerzeit eigens konzipiert wurde. Neueste Errungenschaft der Mediziner ist ein Computertomograph (CT), von denen es laut Horst Elsner bisher nur zwei in Baden-Württemberg gibt. Er kommt mit 30 bis 50 Prozent weniger Strahlenbelastung aus als das Vorgängergerät, das nur fünf Jahre alt war. Gerade wegen der geringen Röntgenstrahlenbelastung habe man sich für die Neuanschaffung entschieden, betonen die Ärzte.

250.000 Euro wurden investiert

Rund 250.000 Euro wurden für den CT investiert. Laut Horst Elsner bietet er auch eine schnellere und bessere Abbildung der Aufnahmen und neue Funktionen, wie die Darstellung von Gefäßen. Neben der Kernspin- und Computertomographie beschäftigen sich die Ärzte und ihr 15-köpfiges Team auch mit dem klassischen Röntgen, der Mammographie, der Sonographie und der Farb-Doppler-Sonographie.

Die Stärken des Facharztzentrums sehen die Radiologen, die zuvor in beengten Räumen an der Ringstraße praktizierten, im modernen Raumzuschnitt und in der optimalen Infrastruktur des Hauses mit kurzen Wegen der Ärzte untereinander. Genau dies sei die Absicht bei der Konzeption des Facharztzentrums gewesen, ergänzt Hauseigentümer Hans-Peter Borgmann.