Für das Panorama-Bad in Freudenstadt wurde ein neues Preisgefüge verabschiedet, das ab 1. Juni gilt. Foto: Eberhardt

Stadt ändert ab 1. Juni Preisgefüge beim Panorama-Bad. Am Wochenende steigt Zuschlag.

Freudenstadt - Neue Eintrittspreise gibt es im Freudenstädter Panorama-Bad ab 1. Juni. Der Ausschuss für Verwaltung, Tourismus und Soziales (VTS) machte sich die Entscheidung über das neue Preisgefüge nicht einfach.

Die Freien Wähler hatten beantragt, die Option einer Erhöhung des Wochenendpreises im Panoramabad zu prüfen. Es sei das günstigste Freizeitbad der Region, begründete die Fraktion ihr Anliegen. Gleichzeitig erforderten der hohe Abmangel und die Finanzsituation der Stadt Wege zur Verbesserung des Kostendeckungsgrads. Da der Erlebnisbereich wegen Sanierungsarbeiten für einige Monate geschlossen wird, entstand außerdem Bedarf für ein neues Preissystem.

Jenny Retzbach, stellvertretende kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtwerke, stellte eine Modellrechnung vor, anhand derer die Auswirkungen einer Erhöhung des Sonn- und Feiertagszuschlags ermittelt wurden. Bei einer Erhöhung von zwei Euro bei einer Einzel- sowie vier Euro bei einer Familienkarte könnte, basierend auf der Besucherzahl aus 2011, eine Verbesserung des Betriebsergebnisses um 65 000 Euro erzielt werden.

Stadträtin Carola Broermann (CDU) schlug vor, den Sonntagszuschlag auf das gesamte Wochenende auszudehnen. Für die Sommermonate, in denen der Samstag schwach ausgelastet sei, könne ein Saisonrabatt angeboten werden.

Benachteiligung alleinerziehender Eltern mit Kindern?

Ab 1. Juni ist der Erlebnisbereich nicht mehr automatisch im Eintrittspreis für das Schwimmbad enthalten. Die Besucher haben die Wahl zwischen einem Schwimmbadbesuch sowie dem optionalen Zusatz von Erlebnisbereich oder Sauna, erklärte Retzbach. Während der Wochenend- und Feiertagszuschlag unumstritten war, redeten sich die Räte über die neuen Preisstrukturen die Köpfe heiß. Insbesondere Elisabeth Gebele von der Bürgeraktion war mit den Änderungen nicht einverstanden. Sie sah eine Benachteiligung alleinerziehender Eltern mit Kindern. Oberbürgermeister Julian Osswald konnte dies nicht nachvollziehen und brach eine Lanze für das neue Preisgefüge, bei dem man gerade für Familien eine verträgliche Kostenstruktur angestrebt habe.

CDU-Stadtrat Andreas Bombel riet schließlich zur Abstimmung gemäß der Vorlage. Zu spontan diskutierten Optionen lägen keine Modellrechnungen vor, die Auswirkungen seien deshalb nicht absehbar. OB Osswald schlug vor, den Schließungszeitraum des Erlebnisbereichs als Testphase für das neue Preisgefüge zu nutzen. Danach seien Nachbesserungen durchaus noch möglich. Mit einer Gegenstimme beschlossen die Räte letztlich die Erhöhung des Wochenend- und Feiertagspreises mit Sommerrabatt auf den Samstagseintritt sowie die Einführung der neuen Preisstruktur ab 1. Juni. Besitzer einer Freibadsaisonkarte erhalten im Panoramabad zwischen 15. Mai und 15. September zudem einen Nachlass von 1,50 Euro. Die Karte berechtigt außerdem zur Nutzung des Freibads in Baiersbronn.

Ab 1. Juni gibt es ein neues Preisgefüge im Panorama-Bad Freudenstadt. Gleich bleibt zwar der Eintrittspreis für das Schwimmbad, jedoch muss der Erlebnisbereich dazugebucht werden. Dies kostet je nach Aufenthaltsdauer zwischen 80 Cent und einem Euro Aufpreis. Neu eingeführt wird eine Staffelung bei Kindern und Jugendlichen. Galten bislang die Preise für Kinder und Jugendliche von sechs bis 17 Jahren, so gibt es ab Juni verschiedene Preise für Kinder von fünf bis 14 Jahren und für Jugendliche von 15 bis 17 Jahren. Dies bedeutet für die Altersgruppe von fünf bis 14 Jahren eine Erhöhung zwischen 60 Cent und einem Euro. Gleich bleiben die Preise für die Kombination Schwimmbad und Sauna, allerdings muss für den Erlebnisbereich ein Zuschlag von einem Euro bezahlt werden. Kinder unter fünf Jahren haben im Schwimmbad freien Eintritt. Im Erlebnisbereich sind aber lediglich Kinder unter drei Jahren frei.

Kräftig steigt der Sonn- und Feiertagszuschlag, und zwar bei Erwachsenen um 1,20 auf zwei Euro. Bei der Familienkarte macht er vier Euro aus. Auch samstags gilt ab Juni der Zuschlag. In den Sommermonaten, wenn das Bad nur wenig frequentiert ist, soll es samstags einen Rabatt geben.