Einen Zugang der etwas anderen Art zu Franz Kafka bot Schauspieler Markus Gehrlein den Schülern des Kepler-Gymnasiums. Foto: Schwarzwälder-Bote

Vorstellung am Kepler-Gymnasium zur Abiturvorbereitung / Hintergrundinformationen zur Person

Von Constantin Wiegert Freudenstadt. Kann man das Innenleben und die Denkweise eines Menschen mit nur einem Schauspieler auf der Bühne darstellen? Die THEATERmobileSPIELE hat dies am Kepler-Gymnasium versucht und hat sich dafür keinen geringeren als den Schriftsteller Franz Kafka ausgesucht.

Im Rahmen der Abiturvorbereitung im Fach Deutsch war Schauspieler Markus Gehrlein von der Pforzheimer Theatergruppe mit dem Stück von Regisseur Thorsten Kreilos "Kafka – eine Collage" für die 13. Klassen zu Gast. Kafkas Werk "Der Proceß" ist verpflichtend für alle Abiturienten zu behandeln und gilt als besonders anspruchsvoll.

In "Kafka – eine Collage" sollte nicht die Abiturlektüre theatralisch aufgearbeitet werden, sondern Hintergrundinformationen zu Kafkas Person und seiner subjektiven Schreibweise näher gebracht werden. Dies ist dem Pforzheimer Schauspieler in seiner Ein-Mann-Aufführung mit einfachsten Mitteln und einer gut verständlichen Inszenierung gelungen. Gehrlein brauchte keine große Requisite, ihm reichte als Bühnenbild ein Raum aus schwarzen Stoffwänden.

Die zirka 50 Schüler zeigten auch in der anschließenden Diskussionsrunde über das Stück und über die Person Franz Kafka reges Interesse. Dabei trafen sie mit Regisseur Kreilos und Schauspieler Gehrlein auf echte Kafka-Spezialisten, die alle Fragen der angehenden Abiturienten umfassend beantworteten.

Das Pforzheimer Theater führt dieses Stück bereits im vierten Jahr an Schulen auf und verfasste es anhand von Tagebucheintragungen und Briefstellen Kafkas. Die Freudenstädter Aufführung wurde von Lehrer Gerhardt Roll organisiert und war für die Schüler eine gelungene Abwechslung in der eher "trockenen" Abiturvorbereitung.