Die drei Komödiantinnen vom Dohlengässle mit Ida Ott, Gina Maas und Dietlinde Ellsässer.Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder Bote

Kabarett: Kultur am Dobel will nicht in Vergessenheit geraten / Auftritt im Internet abrufbar

Freudenstadt. "Die Zeit für Neuanfänge ist immer jetzt". Das ist einer der markanten Sätze von den "Drei vom Dohlengässle". Das schwäbische Tratsch-Trio wollte Kultur am Dobel eigentlich am Freitag, 15. Mai, im Schweizer-Saal des Stadthauses in Freudenstadt den Zuhörern präsentieren. Dann kam die Corona-Krise dazwischen.

Jetzt präsentiert Kultur am Dobel die Künstlerinnen doch und das pünktlich am 15. Mai. Aber nicht live im Stadthaus, sondern als kostenlose Konserve zu Hause am Computer. Das ermöglicht Kultur am Dobel mit dem "Kulturkanal live" und mit Andreas Jendrusch, geschäftsführender Intendant des Regionentheaters. Er hat die Internet-Plattform "Kulturkanal live" im März aus der Taufe gehoben und damit bereits einigen Künstlern der Region eine digitale Plattform geboten.

Das kulturelle Leben der Region, so Jendrusch, sollte in Coronazeiten nicht ganz verdorren, zumal vor allem die Kleinkünstler auf Auftritte und Einnahmen angewiesen sind. Genau das waren auch die Gründe von Marianne Wolf aus dem Vorstandsteam von Kultur am Dobel, einen Telefonmarathon zu starten, um die drei Komödiantinnen vom Dohlengässle doch noch präsentieren zu können. Denn die Nachfrage nach den drei Mundart-Künstlerinnen Ida Ott, Dietlinde Ellsässer und Gina Maas war groß.

Für die geplante Vorstellung am 15. Mai lagen bereits über 100 Voranmeldungen vor. "Wir mussten bereits die beiden April-Vorstellungen mit der Hommage an John Lennon und "Alpcologne" wegen Covid-19 absagen und wollen unser Publikum nicht noch einmal enttäuschen", so Wolf.

Die drei Künstlerinnen stellen den Mitschnitt einer Vorstellung zur Verfügung und freuen sich auch über diesen "Auftritt". Denn sie bekommen von Kultur am Dobel dafür ein Honorar, das die Zuschauer am Computer mit "Eintrittsgeld-Spenden" aufbessern können. Dazu gibt es Informationen im Internet vor und während der Vorstellung. Wolf: "Viele der Künstler leben seit Wochen von der Hand in den Mund und sind dringend auf Einnahmen angewiesen. Wir wollen mit diesem Versuch auch Kultur am Dobel wieder in Erinnerung bringen und unseren treuen Zuschauern und den Sponsoren danken", sagt Marianne Wolf, die den digitalen Auftritt eingefädelt hat.

Wie es beim Freudenstädter Kleinkunstveranstalter weiter geht, weiß im Moment keiner zu sagen. Laut Jahresprogramm sind im ersten Halbjahr noch zwei Veranstaltungen am 26. Juni und 16. Juli vorgesehen. Wolf befürchtet jedoch, dass die Vorstellungsreihe erst nach der Sommerpause mit dem neuen Herbst- und Winterprogramm fortgesetzt werden kann. Und da ist mit dem Auftritt der kanadischen Scott Woods-Band schon ein Höhepunkt festgezurrt. Die im April ausgefallene Lennon-Homage soll am 25. November nachgeholt werden, der Besuch von "Alpcologne" am 21. Mai nächsten Jahres.