Die neue Spitze des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord (von links): Siegfried Scheffold, Klaus Michael Rückert, Karl-Heinz Dunker und Klaus Mack Foto: Kuhnert Foto: Schwarzwälder-Bote

Trampelpfad als Wanderweg zu Felsen, Grinden und Karseen geplant / Fördermittel besser bündeln

Von Hannes Kuhnert

Region. Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord treibt es wild. Schon nächstes Jahr soll mit einem Wildnistrail begonnen werden, der sich als Trampelpfad für Wanderer von Freudenstadt nach Baden-Baden zieht, mit ein paar Schleifen in die benachbarten Landkreise. Kaltenbronn, Karseen und die Hornisgrinde werden auf dem rund 70 Kilometer langen Weg Stationen sein.

Diesen Plan stellte am Freitag die neue Spitze des Naturparkvereins nach einer Arbeitssitzung in Oberkirch vor. Dabei legten Vorsitzender Landrat Klaus Michael Rückert mit seinen beiden Stellvertretern, den Bürgermeistern Siegfried Scheffold aus Hornberg und Klaus Mack aus Bad Wildbad, sowie Geschäftsführer Karlheinz Dunker die strategischen Schwerpunkte in den kommenden Jahren fest.

Die Offenhaltung der Landschaft werde vor allem im mittleren Teil des Naturparks ein wichtiges Thema sein, unterstrich Siegfried Scheffold. Der regionalen Vermarktung heimischer Produkte auch durch die Eigenmarke "Echt Schwarzwald" werde man neben Unterstützungsprogrammen für Landwirte besondere Aufmerksamkeit schenken.

Ein weiterer Schwerpunkt sei der Ausbau der Naturpädagogik in Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen. "Wir wollen Kinder und Jugendliche für unsere Natur begeistern", so Rückert. Im nördlichen Teil des Naturparks wird das Konzept für einen Wildnistrail erstellt. Die Federführung liegt beim Landkreis Freudenstadt, Partner sind der Stadtkreis Baden-Baden und die Landkreise Rastatt, Ortenau und Calw. Der Etappen-Weg soll ähnlich wie Lotharpfad, Luchsweg oder Wildnispfad "rustikal und nah an der Natur zu Wildnishöhepunkten führen", so Landrat Rückert. Einfach überdachte Plätze für eine Nacht im Schlafsack soll es ebenso geben wie Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten. Geschäftsführer Dunker wurde beauftragt, das Konzept für den Pfad zu entwerfen und unter den Gemeinden nach weiteren Partnern zu suchen.

Der Naturpark will die neue grün-rote Landesregierung beim Wort nehmen und Fördermittel der Europäischen Union für das Land und die Naturparke besser gebündelt sehen. Dazu werden in den kommenden Wochen Gespräche mit der Politik gesucht, kündigte Bürgermeister Klaus Mack an. Er könne sich vorstellen, dass der Naturpark für seine Mitgliedsgemeinden- und Landkreise eine Art Geschäftsstelle einrichtet für Förderprogramme, die den Naturpark betreffen können. Ziel ist es, die Investitionen in den Park und in die Gemeinden des Park zu steigern. Derzeit wird der Naturpark mit jährlich 650 000 Euro aus öffentlichen Mitteln gefördert.

Bedeckt hält sich Vorsitzender Klaus Michael Rückert in Sachen Nationalpark, von dem derzeit viel die Rede ist. Der Naturpark begrüße eine ergebnisoffene Diskussion mit allen Beteiligten über das Pro und Contra zum Nationalpark, unterstrich der Landrat.