Trommelmusik und Plakate gab es bei der Demo unter dem Motto "#seebrücke". Foto: Die Linke Foto: Schwarzwälder Bote

Protest: "Djimbaya" singt für Solidarität

Freudenstadt. Auch auf dem Marktplatz von Freudenstadt demonstrierten 70 Männer und Frauen zusätzlich zum Kreisverband der Partei Die Linke unter dem Kennwort "#seebrücke" für uneingeschränkte Hilfe für Geflüchtete im Mittelmeer, teilt der Verband mit. Als Reaktion auf die Blockade des Flüchtlingsschiffs Lifeline auf Malta habe ein bundesweiter Zusammenschluss von Flüchtlingsorganisationen die Kampagne ins Leben gerufen.

Bis jetzt hätten an einigen hundert Orten in Deutschland Zehntausende Menschen dagegen demonstriert, dass das Ertrinken von Menschen strategisches Element europäischer Politik wird und dafür, Flüchtlinge im Mittelmeer mit allen Mitteln und ganzer Kraft zu retten.

Nächste Kundgebung schon in Planung

Hauptredner in Freudenstadt war der Karlsruher Linken-Bundestagsabgeordnete Michel Brandt, der selbst noch an Bord der Lifeline war, bevor diese in Malta festgelegt wurde. Der Juni 2018 sei mit offiziell 629 Ertrunkenen der schwärzeste Monat seit Beginn der Flüchtlingsbewegung über das Mittelmeer, so die Partei. Die Zahl sei nicht deshalb so hoch, weil die Flüchtlinge noch mehr und die Boote noch schlechter geworden seien, sondern weil die EU-Politik beschlossen habe, auch die Arbeit derer zu verhindern, die mit rein privaten Mitteln und persönlichem Engagement Menschen vor dem Ertrinken retten. Zur Kundgebung trommelte und sang auch die gambische Musikgruppe Djimbaya. ■Der Freundeskreis Asyl veranstaltet am Samstag, 4. August, ab 12 Uhr auf dem oberen Marktplatz eine Mahnwache für die Opfer im Mittelmeer.