Die Konstanzer Delegation bei ihrem Besuch im Freudenstädter Familien-Zentrum. Foto: FZF Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Konstanzer informieren sich im Familien-Zentrum Freudenstadt / Filmvorführung und Vortrag

Eine Delegation der evangelischen Kirche aus Konstanz hat sich vor Ort über das "Freudenstädter Modell" des Familien-Zentrums Freudenstadt (FZF) informiert.

Freudenstadt. Das Interesse der Gruppe, die sich aus Vertretern aus dem Kirchenpastoral, Dekanin Hiltrud Schneider-Cimbal, Pfarrer Karsten Beekmann, der Kirchenverwaltung, der pädagogischen Jugend- und Kinderarbeit sowie Mitgliedern des Ältestenkreises zusammensetzte, war insbesondere auf die "Öffnung in den sozialen Nahraum", also die Entwicklung der Kindertagesstätte zum Familienzentrum gerichtet, teilt das FZF mit. Außerdem ging es um bürgerschaftliches Engagement und konzeptionellen Ansätzen zur milieu-, kulturen- und generationenübergreifenden Arbeit.

Seit März 2018 hat die evangelische Kirchengemeinde Konstanz-Wollmatingen mit ihrem Albert-Schweitzer-Kinderhaus auch seitens der Stadt Konstanz einen Zuschlag bekommen und darf sich nun mit weiteren sechs Kitas in Konstanz ab September "Kinder- und Familienzentrum" nennen. Doch so eine Neuausrichtung stellt viele Herausforderungen dar, sodass man sich entschloss, im FZF zu hospitieren.

Flüchtlingsarbeit und Teilhabemöglichkeiten

Dort trafen die Mitglieder der Delegation auf die langjährige Praxisexpertise zu den Themen der "offenen" Strukturen. Dabei ging es darum, Menschen aus unterschiedlichen sozio-kulturellen Milieus zu erreichen und Familien Entlastung anzubieten. Weitere Themen waren die Flüchtlingsarbeit und Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit Handicaps oder in sozialen Notlagen. Das FZF leiste seit 27 Jahren Pionierarbeit und zeige, wie wichtig es ist, wach und offen für die jeweils aktuellen gesellschaftlichen Erfordernisse zu sein, so Marianne Reißing vom FZF-Vorstand.

Nach einer Hausbesichtigung, einer Filmvorführung und einem Vortrag blieb noch ausreichend Zeit für den interdisziplinären Austausch zwischen der Konstanzer Delegation und den Mitarbeitern und den Vorstandsmitgliedern, Marianne Reißing und Gesine Junghanns.

Elementar wichtig sei insbesondere eine sensible Steuerung und eine Dynamik "von unten", damit Menschen mitgenommen und beteiligt und nicht nur Angebote übergestülpt bekommen, so die FZF-Vorstandsriege. Insbesondere über den "Offenen Tagestreff" erreiche das FZF viele Menschen mit Migrations- und Flüchtlingshintergrund. Überhaupt lege das FZF sehr viel Augenmerk darauf, dass die Schwelle für Jung und Alt, für am Rande der Gesellschaft Lebende, die sogenannten "stillen Gruppen", sowie Menschen aller Kulturen und Ethnien möglichst niedrig sei.