Der Journalist Jochen Metzger liest aus seinem Buch "Und doch ist es Heimat" vor. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Lesung: Massenvergewaltigung ist Thema

Freudenstadt. Der Journalist Jochen Metzger liest am Freitag, 28. April, ab 19.30 Uhr in der Arkadenbuchhandlung aus seinem Buch "Und doch ist es Heimat" vor. Es geht um die "unerzählte Geschichte" des badischen Dorfes Sandheim. Auch wenn die ganz großen Zerstörungen ausgeblieben sind – in dem kleinen badischen Dorf Graben-Neudorf, das im Buch Sandheim heißt, hat der Krieg seine Spuren hinterlassen. Die meisten Männer sind fort, die Markthalle ist zum Lazarett geworden, die Landwirtschaft liegt am Boden.

Der Krieg ist verloren, alle wissen das. In den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs wird ein marokkanisches Regiment unter französischer Flagge über den Rhein geschickt. Auch in Sandheim rücken Besatzungssoldaten ein. Es naht der Tag, an dem der Krieg wirklich über Sandheim hergefallen ist.

Die Massenvergewaltigungen unter anderem auch in Stuttgart, Pforzheim und Freudenstadt durch französisch-marokkanische Besatzungssoldaten sind ein düsteres Kapitel der Kriegs- und Nachkriegsgeschichte. Über zwei Generationen schwiegen die Opfer dieser Übergriffe. Der Journalist Jochen Metzger ist in Sandheim aufgewachsen und wurde durch ein Gespräch mit seiner Großtante auf die Ereignisse aufmerksam.

Er führte viele Gespräche mit Zeitzeugen und entwirft in seinem Roman "Und doch ist es Heimat" ein lebendiges, beklemmend genaues Bild der Geschehnisse von damals. Jochen Metzger wuchs in Graben-Neudorf auf. Er studierte in Tübingen und Oldenburg. Seit 2008 arbeitet er als freier Journalist unter anderem für die Zeitschriften Psychologie Heute, brand eins, Zeit Wissen und Welt am Sonntag.

Der Eintritt kostet zehn Euro.