Die Studentenphilharmonie Tübingen und die Harfenistin Emilie Jaulmes boten ein wunderbares Konzert bei der Benefiz-Matinée im Theater im Kurhaus. Foto: Lorek Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Tübinger Studentenphilharmonie zeigt großes Können / Soroptimistinnen spenden Teil des Erlöses

Großen Applaus und Barvo-Rufe erntete die Studentenphilharmonie Tübingen für ihr Benefizkonzert unter der musikalischen Leitung ihres Dirigenten Symeon Ioannidis im Freudenstädter Theater im Kurhaus.

Freudenstadt. Zur Matinée waren die rund 50 jungen Musiker auf Einladung des Clubs Soroptimist International (SI) gekommen. Sie begeisterten das Publikum mit ihrem virtuosen Können und mit einem anspruchsvollen Programm unter dem Titel "Winterkonzert 2019".

Dieses Mal hatte die Studentenphilharmonie eines der populärsten Werke des Komponisten Johannes Brahms, die "Sinfonie No. 2 D-Dur op. 73", die Ouvertüre der Oper "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber, "Danse sacrée" und "Danse Profane" von Claude Debussy sowie zwei weitere "Schmankerl", wie Dirigent Ioannidis betonte, mitgebracht.

Die Präsidentin des SI-Clubs Freudenstadt, Katja Baumer, hieß die zahlreichen Zuhörer, die Vizepräsidenten von SI-Deutschland (Bezirk VII), Jaqueline Zoege von Mahnteuffel und ihren Ehemann, sowie Freudenstadts Bürgermeisterin Stephanie Hentschel, ebenfalls SI-Mitglied, willkommen.

Soroptimist International sei die größte Vereinigung berufstätiger Frauen weltweit und versuche als Serviceclub lokal, national und international "eine Stimme für Frauen zu sein", erläuterte Katja Baumer. In den vergangenen zehn Jahren seien ein Schulprojekt in Indien und die Aktion "DrachenEi" im Kreis Freudenstadt unterstützt worden. Ab diesem Jahr solle es ein Projekt in Afrika sein. Wie jedes Jahr, solle ein Teil der Erlöse aus Benefizkonzert, Pausenbewirtung und Spenden wieder einem lokalen Projekt zugute kommen, so Baumer.

Mit einem ersten Schmankerl, einer Uraufführung des Gewinnerstücks des Philharmonie-Kompositionspreises, einem Wettbewerb der jedes Semester ausgeschrieben wird, startete das Konzert. Mit "Imaginary Landscape" von Stephan Dominikus Wehrle, einem jungen Klangkünstler, Komponisten, Dirigenten und Multiinstrumentalisten aus Reutlingen, zogen imaginäre musikalische Landschaften durch das Theater. Das Dirigentenpult gehörte dabei Ioannidis’ Assistenten Patrick Maisch. Das zunächst sanft beginnende Orchester entwicklte immer mehr an Dynamik und Tempo, wurde dann wieder ruhiger und setzte musikalische Akzente durch Flöten, Fagot, sanfte Paukenschläge und pulsierende Bläsereinwürfe.

Mit Carl Maria von Webers Ouvertüre "Der Freischütz, op. 77" begeisterte das Orchester unter dem einfühlsamen Dirigat von Symeoan Ioannidis. Das zweite Schmankerl kam in Form einer goldenen Harfe mit der deutsch-französischen Harfenistin Emilie Jaulmes auf die Bühne, die nicht nur optisch, sondern auch musikalisch einen Hochgenuss bescherte.

Jaulmes und ihre Harfe scheinen zu verschmelzen

In völliger Harmonie mit dem Orchester bei "Danse pour Harpe Chromatique" (Tänze für Solo-Harfe und Streichorchester) und "Danse Sacrée et Profane" von Claude Debussy, schien Jaulmes geradezu mit ihrem Instrument zu verschmelzen. Diese Meisterleistung quittierte das Publikum mit viel Applaus und einigen Bravo-Rufen. Jaulmes dankte es mit der solistisch gespielten Zugabe "Die Moldau".

Einen weiteren Hörgenuss bot das große Orchester mit Johannes Brahms "Sinfonie No. 2 D-Dur, op. 73" und den Sätzen "Allegro non troppo", "Adagio non troppo", "Allegretto grazioso" und "Allegro con spirito". Dabei bezauberten die jungen Musiker nicht nur durch den harmonischen Gesamtklang, sondern auch durch spannende Wechsel der solistischen Einsätze der verschiedenen Istrumente. Die jungen Musiker überzeugten auf der ganzen Linie und wurden von den Zuhörern mit lang anhaltendem Applaus und einigen Begeisterungsrufen belohnt.