Umgebauter Bus wirbt um Nachwuchs / Innungs-Obermeister Volker Nübel blickt optimistisch in Zukunft
Von Jan Kirschmann Freudenstadt. Um den geringen Lehrlingszahlen entgegenzuwirken, geht die Bauwirtschaft Baden-Württemberg auf Werbetour, und zwar mit einem umgebauten Bus, der in Pfalzgrafenweiler und Freudenstadt Station machte.Die Passanten staunten nicht schlecht, als ein tonnenschwerer Bus sich auf dem oberen Marktplatz in Freudenstadt einen Parkplatz suchte. Der Bau Bus soll Jugendliche von der Attraktivität der Bauberufe überzeugen. "Der Nachwuchs fehlt bei uns wie überall im Handwerk. Eine Aktion wie der Bau-Bus kommt da natürlich gerade recht", so Volker Nübel, Innungs-Obermeister der Bauinnung Freudenstadt.
In diesem Lehrjahr verzeichnete die Innung im gesamten Kreisgebiet 14 neue Lehrlinge in den Baubetrieben. Dennoch blickt Nübel optimistisch in die Zukunft. Denn die Baubranche hat schon durchaus schlimmere Zeiten erlebt. "Es gab Jahre mit weniger als zehn Lehrlingen, da mussten wir schon um den Erhalt der Berufsschulklasse bangen. Die Rezession ist aber zum Glück vorüber", so Nübel.
Nach dem sich in den vergangenen Jahren das Geschäft mehr in den Ballungsraum Stuttgart verlagerte hatte, kommen nun wieder mehr Aufträge aus dem Kreisgebiet. Mit der besseren Auftragslage kamen auch etwas mehr Lehrlinge. "Die Leute bauen wieder mehr. Vor allem Einfamilienhäuser", erklärt Nübel.
Jedoch können die Bauunternehmen nicht aus einem großen Pool von interessierten Schülern wählen. Um die potenziellen Auszubildenden muss gebuhlt werden. Werbekampagnen wie der Bau-Bus sollen dabei helfen, das Handwerk wieder näher an die Schüler zu bringen.
Es sei doch einfach schön, am Abend zu sehen, was man geschafft hat, oder nach Jahren durch die Stadt zu laufen und stolz auf die Häuser zu zeigen, die man gebaut hat, schildert der Innungs-Obermeister seine Empfindungen.
