Beim Bahnübergang Seewald nahm sich der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel die Zeit, um eine Stunde lang den Verkehrsfluss im Kreuzungsbereich zu beobachten. Foto: Klein-Wiele

Calwer Kreistag bezieht Position. Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel mahnt Einigkeit.

Kreis Freudenstadt. Regionale Einigkeit mahnt der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel angesichts der bevorstehenden Verkehrskonferenz am Montag, 21. Juli, im Freudenstädter Landratsamt an.

Neben den Großprojekten Horber Brücke und Freudenstädter Tunnel sowie den Verkehrsfragen im Raum Loßburg und Baiersbronn müsse bezüglich der Bundesstraße vor allem eines angesprochen werden: die Realisierung des Bauabschnitts im Bereich der Eisenbahnkreuzung beim Seewald auf Gemarkung Grünmettstetten.

"Nachdem jahrzehntelang eine Verlagerung der B 28 alt aus dem oberen Nagoldtal in die B 28 neu von Horb nach Freudenstadt unstrittig war", so der Bundestagsabgeordnete, "gibt es seit geraumer Zeit Forderungen aus dem oberen Nagoldtal, die dortige Bundesstraße weiter als Bundesstraße zu erhalten." Wie Fuchtel an Landesminister Hermann schreibt, sei er besorgt, dass diese neu aufgekommene und vom Calwer Kreistag unterstützte Position zu einer erheblichen Verzögerung der Realisierung führe. Fuchtel weiter: "Solche Verzögerungen durch Vor-Ort-Diskussionen gab es in den letzten Jahrzehnten zu oft. Es muss alles getan werden, dass dies bei diesem Teilprojekt nicht auch wieder passiert." Deswegen erbittet Fuchtel vom Verkehrsminister zu dieser Frage klare Worte bezüglich der weiteren Entwicklung: "Das Land muss sich hier nicht nur positionieren, sondern auch administrativ vorausarbeiten."

Es müsse geklärt werden, ob neben der B 28 neu eine Chance auf Erhalt der alten Trasse als Bundesstraße bestehe. Wenn nicht, müsse die langjährige Planung mit Nachdruck umgesetzt werden. Der Charme dieser Lösung bestehe für den konkreten Streckenabschnitt darin, dass die Bahn an den Kosten laut Finanzierungsgesetz für Eisenbahnkreuzungen (EKrG) zu einem Drittel beteiligt sei und das Projekt rein haushaltstechnisch deswegen schneller vorankommen könne. Fuchtel: "Es ist regionaler Konsens gefragt und nicht Stillstand wegen neuer Diskussionen!" An diesem Prozess müsse das Land mitwirken. Der Streckenabschnitt der Bundesstraße 28 ab Höhe Bittelbronn/Grünmettstetten bis auf die beginnende Ebene Richtung Rexinger Kapellenhöfe kostet rund 19 Millionen Euro.

Laut Finanzierungsgesetz für Eisenbahnkreuzungen (EKrG) müsste die Bahn davon über 6,3 Millionen Euro bezahlen. Voraussetzung für den Brückenbau ist allerdings die Umwandlung der Landesstraße 370 in die Bundesstraße 28. Die CDU-Fraktion im Kreistag Freudenstadt hat auf Initiative von Michael Laschinger im Rahmen der Haushaltssitzung im Dezember 2013 beantragt, dass das Regierungspräsidium den aktuellen Planungsstand für die Entschärfung des schienengleichen Bahnübergangs beim Seewald darstellt. Dies geschah am 12. Mai bei einer Besichtigungsfahrt des Technischen Ausschusses.