Doris Hemmerle-Lemke ist im Alter von 70 Jahren verstorben. Foto: Michel Foto: Schwarzwälder Bote

Nachruf: Trauer um Doris Hemmerle-Lemke / Viele Jahre in der Kommunalpolitik engagiert

Freudenstadt. Sie war eine engagierte Pädagogin, hat sich viele Jahre in der Kommunalpolitik und darüber hinaus eingebracht: Doris Hemmerle-Lemke. Nur wenige Tage nach ihrem 70. Geburtstag ist sie nach kurzer schwerer Krankheit gestorben.

Viele Generationen von Schülern hat sie als Lehrerin und Rektorin begleitet. Aufgewachsen mit zwei Schwestern in Freudenstadt als Tochter des Glasermeisters Erich Hemmerle und seiner Frau Martha, begann Doris Hemmerle-Lemke ihre berufliche Laufbahn 1967 mit der Ausbildung zur Lehrerin für Hauswirtschaft, Handarbeit und Turnen. 1975 legte sie ihre Dienstprüfung für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen ab. Verschiedene Stationen in den Landkreisen Calw und Freudenstadt führten sie schließlich in die Schulleitung, zunächst an der Grund- und Hauptschule in Neuweiler, dann an der Freudenstädter Theodor-Gerhardt-Schule, wo sie Ende 1995 in ihr Amt als Schulleiterin eingesetzt wurde. Daneben war sie viele Jahre Fachberaterin und erwarb in einem Zusatzstudium den akademischen Grad einer Magistra Artium.

Während ihrer 17-jährigen Tätigkeit als Schulleiterin der Theodor-Gerhardt-Schule fanden viele Projekttage und Projektwochen statt, heißt es in ihrem Lebenslauf. Zu den schulischen Ereignissen, an denen sie federführend beteiligt war, gehörte auch die Gründung eines Fördervereins.

Außerdem hat Doris Hemmerle-Lemke maßgeblich an der Einführung der Schulsozialarbeit, dem Aufbau der Schulbücherei und an einem einwöchigen Zirkusprojekt zum großen Schuljubiläum zum 40-jährigen Bestehen mitgewirkt. Als Pädagogin war ihr immer auch die Kunst wichtig. So prägten und prägen ihre Lieblingsfarben Königsblau und ein tiefes, warmes Grün in von ihr und den Schülern gemalten Bildern das Schulhaus.

Sie wurde nach rund 45 Jahren im Schuldienst 2012 als Rektorin verabschiedet. Bei der Verabschiedung, zu der viele Wegbegleiter gekommen waren, war ihr unter anderem bescheinigt worden, dass sie die Rolle der Frau in der Schulleitung verändert habe. Ganzheitliche Entwicklungschancen für Kinder, geordnete Arbeitsmöglichkeiten für Lehrer und das Thema Schulsozialarbeit seien für sie immer wichtige Anliegen gewesen.

Viele Jahre hat sich Doris-Hemmerle-Lemke, früher Hemmerle-Hindennach, in der Kommunalpolitik engagiert. Von 1980 bis 1990 war sie Mitglied des Gemeinderats Freudenstadt. Mit ihrer großen Sachkenntnis brachte sie sich auch im Technischen Ausschuss, im Verkehrsbeirat und im Gutachterausschuss ein. Über Jahrzehnte – bis 2005 – war sie Mitglied der SPD, bis sie sich parteipolitisch zurückzog. Die Bildungspolitik sei eines ihrer Schwerpunktthemen gewesen, erinnert sich Gerhard Gaiser, früherer SPD-Kreisvorsitzender. Außerdem habe sie sich stark dafür eingesetzt, die Rolle der Frau zu stärken und die Gleichberechtigung voranzubringen. Von 1997 bis 1999 war sie Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, zwei Jahre lang war sie Ortsvereinsvorsitzende in Freudenstadt und zeitweise auch Mitglied im Landesvorstand der SPD.

Ihr Hobby, das Golfspielen, pflegte sie als Mitglied des Golfsclubs Freudenstadt.

Neben ihrem Mann und ihren Angehörigen trauern auch ihre Freunde und Wegbegleiter um Doris Hemmerle-Lemke – als verlässlicher Mensch, kluger Ratgeber und einfühlsamer Gesprächspartner.