Soziales: NGG und Pestel-Institut sehen 17 000 Beschäftigte auf Weg in Altersarmut

Rund 17 000 Arbeitnehmer im Kreis Freudenstadt erhalten nur eine Rente unterhalb der Grundsicherung, wenn sie so weiterarbeiten wie jetzt.

Kreis Freudenstadt. Dies erklärt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Die Schwelle für "Alters- Hartz-IV" liege im Kreis Freudenstadt bei aktuell 721 Euro im Monat. Dies gehe aus einer Renten-Analyse des Pestel- Instituts hervor. Die Wissenschaftler aus Hannover haben dabei für die Gewerkschaft NGG amtliche Statistiken ausgewertet.

Demnach könnte die Zahl armutsgefährdeter Rentner im Landkreis künftig noch deutlich steigen – nämlich dann, wenn die durchschnittliche Rente bis zum Jahr 2030 auf 43 Prozent des Einkommens abfallen sollte. Dann gäbe es mehr als 24 000 Menschen, die nach 45 Beitragsjahren bei einer Rente unterhalb der Grundsicherung landen, so Institut. Damit seinen 31 Prozent der Beschäftigten im Kreis von Altersarmut bedroht. Damit sei das Ausmaß größer als bislang angenommen.

Claus-Peter Wolf, Geschäftsführer der NGG-Region Schwarzwald-Hochrhein, spricht von "alarmierenden Zahlen". Wer ein Leben lang gearbeitet habe, müsse später auch von seiner Rente leben können. Die Große Koalition müsse das Rentenniveau über die bisherige Garantie bis zum Jahr 2025 hinaus stabilisieren und möglichst anheben. Zugleich seien Arbeitgeber in der Pflicht. Sie sollten Aushilfs- und reguläre Vollzeitstellen umwandeln und nach Tarif bezahlen.

Mini-Löhne führten nun mal nicht zu Spitzen-Renten, so NGG-Sprecher Wolf. Gerade in Branchen wie dem Gastgewerbe und Bäckerhandwerk müssten im Kreis Freudenstadt viele Beschäftigte im Alter aufstocken.