Beim Forum: Klaus Mack, stellvertretender Naturparkvorsitzender, Karl-Heinz Dunker, Naturpark-Geschäftsführer, Manfred Kraft, Obmann für Bienenweide, und Klaus Schmieder, Präsident Landesverband Badischer Imker (von links). Foto: Kraft Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Projekt "Blühender Naturpark" gedeiht weiter / Noch viel Potenzial

Region. Die Projekte "Blühender Naturpark" im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und "Blühende Naturparke" in allen sieben baden-württembergischen Naturparken machen Mut: Immer mehr Gemeinden, Unternehmen und Privatpersonen legen neue Wiesen mit heimischen Wildblumenarten an.

Dies teilten die Koordinatoren beim dritten "Forum Bienenweiden" in Bad Wildbad mit. Mit der konzertierten Aktion soll zum einen das Orts-und Landschaftsbild mit den bunten Blüten aufgewertet werden. Zum anderen sollen vor allem Lebensräume und Nahrungsgrundlagen für die drastisch zurückgegangenen Insekten geschaffen werden.

Rund 100 Teilnehmer waren zum Forum gekommen. "Auch wir in Bad Wildbad haben frühzeitig Blühflächen angelegt", sagte Gastgeber Klaus Mack, stellvertretender Naturparkvorsitzender und Bürgermeister der Stadt. "Wir möchten damit nicht nur unser öffentliches Grün aufwerten und die Aufenthaltsqualität erhöhen, sondern auch ein Bewusstsein schaffen für die kritische Situation der blütenbestäubenden Insekten."

Zum dritten Mal hatte der Naturpark zu der jährlichen Fachveranstaltung eingeladen. Projektpartner ist der Landesverband Badischer Imker, dessen Präsident Klaus Schmieder an die Zuhörer appellierte: "Wir möchten dazu anregen, einen Beitrag für die Artenvielfalt zu leisten. Wildblumenwiesen haben eine große ökologische Bedeutung." Manfred Kraft, Obmann für Bienenweide vom Landesverband Badischer Imker, verdeutlichte in seinem Vortrag, warum Blühflächen so wichtig sind. Der Diplom-Biologe Hans R. Schwenninger richtete das Augenmerk auf die gefährdeten Wildbienen und die Maßnahmen, die ihnen helfen können. Naturpark-Projektmanagerin Lilli Wahli referierte über den Projektfortschritt.

Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord konnte im vergangenen Jahr zusammen mit 40 Projektpartnern rund 100 neue Wildblumenwiesen mit 55 000 Quadratmetern Fläche anlegen. Damit seien seit Projektstart 2016 rund 200 neue Blühflächen mit heimischen Wildblumen auf insgesamt 125 000 Quadratmetern entstanden.

Thomas Krechtler, Bürgermeister von Lautenbach, berichtete über die Erfahrungen seiner Gemeinde bei der Umsetzung des Projekts, bei dem im Frühjahr über 100 Schul-und Kindergartenkinder Wildblumensamen aussäten. Naturpark-Projektmanagerin Julia Mack stellte das landesweite Projekt "Blühende Naturparke" vor, bei dem der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord die Federführung übernommen hat. Alle sieben baden-württembergischen Naturparke zusammen hätten bislang mit 140 Projektpartnern insgesamt 549 neue Wildblumenflächen mit rund 219 000 Quadratmetern geschaffen.

"Wir freuen uns, wie in unserem Naturpark und in den anderen im Lande die Wildblumenwiesen immer mehr zunehmen", sagte Naturpark- Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker. "Aber es steckt noch sehr viel mehr Potenzial in den Regionen, und wir tun alles, um möglichst viele weitere Flächen zu akquirieren."   Heimisches Saatgut für den eigenen Garten: Naturpark-Samentütchen bringen heimische Wildblumen in den eigenen Garten – darunter Margerite, Acker-Stiefmütterchen, Weiße Lichtnelke, Nachtviole, Acker-Witwenblume und Schwarze Flockenblume. Die Aussaat erfolgt von März bis Mai. Die Saatmischung reicht für rund einen Quadratmeter und ist kostenlos im Naturpark-Online-Shop sowie im Info-Shop in Bühlertal erhältlich.

Weitere Informationen: www.naturparkschwarzwald.de/shop