Auf schmalem Pfad geht es in den Wald hinein. Foto: Siegmeier

Baummonster, mystischer Wald und wunderschöne Märchen erwarten die Wanderer bei der Sulzer Audio-Märchenwanderung hinauf zur Ruine Albeck. Noch bis zum 12. September gibt es das Angebot, das man unbedingt nutzen sollte.

Sulz - Wer auf Märchentour gehen möchte, der sollte sich für das Abenteuer auch ordentlich ausstatten. Für so ein Abenteuer im Wald sollte man schließlich bestens gerüstet sein. Am besten lädt man sich im Vorfeld von der Sulzer Website unter www.sulz.de/de/leben-wohnen/extra-fuer-kinder/extra-fuer-kinder den Flyer für die Tour herunter, da hier die Strecke und die einzelnen Stationen abgebildet sind, die ansonsten zum Teil etwas schwierig zu entdecken sind.

Ein Handy mit QR-Code-Reader sollten ebenfalls eingepackt werden. Für Kinderwagen, Buggy, Roller und Co. ist die gut drei Kilometer lange Runde leider nicht geeignet, da es überwiegend auf schmalen Pfaden durch den Wald geht. Dennoch ist die Märchenwanderung, die Sigrid Maute mit ihren wunderbar erzählten Märchen zu einem besonderen Erlebnis macht, eine absolute Empfehlung.

Streusel weist den Weg

Startpunkt der gut eineinhalbstündigen Tour ist der Wanderparkplatz unterhalb der Burg, am Ende der Weiler Straße in Sulz. Am Waldrand begrüßt der Salzdrache Streusel auf dem ersten Schild große und kleine Wanderer. Noch schnell den ersten QR-Code auf der Tafel gescannt, dann kann es auch schon losgehen.

Die Strecke des Waldlehrpfads eignet sich bestens für die Runde, denn wir gehen sogleich links am Schild vorbei und folgen dem schmalen Pfad in den Wald. Das erste Märchen, das Sigrid Maute erzählt, handelt von der alten weisen Waldohreule, die hinaus in die Welt zog und bei ihrer Rückkehr vieles zu berichten hatte. Kurz vor ihrem Tod schrieb sie alles in ein großes Buch, das die Märchenerzählerin schließlich fand und daraus den Märchenpfadentdeckern so einiges erzählt. Und wie sie so erzählt und erzählt, fällt so manchem kleinen Tourengeher gar nicht so recht auf, dass es doch recht steil bergan geht.

Was so ein Märchenabenteuer doch alles bewirken kann... Der Wald hinauf zur Ruine Albeck könnte geeigneter nicht sein für solch eine Tour.

Baummonster grüßen

Rechts und links des Pfades regen umgestürzte Bäume mit ihren bizarren Wurzelformationen die Fantasie der Wanderer an, und plötzlich sind hier und da Baummonster zu entdecken. Im Zickzack führt der Pfad den Berg hinauf, immer wieder laden Ruhebänke zum Verweilen und zum Lauschen ein, denn, begleitet von den Märchenerzählungen, beginnt der Wald für die kleinen Besucher lebendig zu werden. Plötzlich entdecken sie Zwergenhäuser bei den Bäumen, oder wohnt da vielleicht Herr Fuchs, Frau Dachs, oder eines der anderen Waldtiere? Wer weiß?!

Nach gut einem Kilometer Anstieg und der zweiten Märchenstation erreichen wir eine steinerne Treppe, die einer Himmelsleiter gleicht, geht man doch aus dem Dunkel des Waldes ins helle Licht... oder vielleicht wieder heraus aus der Märchenwelt? Aber nein: Wieder am Tageslicht erhebt sich vor uns mächtig die Ruine der Burg Albeck, der einstige Sitz der Herren von Sulz. Wir gehen ins Innere der Ruine, die nicht nur eine weitere Station beherbergt, sondern auch eine herrliche Kulisse für eine ausgiebige Rast bietet. Hier sollten sich die Märchenentdecker gut stärken, denn im Anschluss geht es auf echte Schatzsuche, denn nur wenn 1000 Kinder die 1000 Edelsteine finden, kann das Schloss im Wald erlöst werden, sagt Sigrid Maute...

Wir gehen also aus der Ruine wieder hinaus und folgen dem Weg links bergab zum Grillplatz. Hier ist die nächste Tafel, und hier beginnt auch die Schatzsuche, die sich im hohen Gras allerdings etwas schwierig gestaltet.

Geglückte Edelsteinsuche

Der Schatz will sich (leider) nicht so richtig finden lassen, aber vielleicht haben andere Schatzsucher mehr Glück. Die neunjährige Oda findet jedenfalls einen Edelstein im Gras... Zum Glück. Damit ist das Abenteuer gerettet und auch die Rettung des Schlosses, wie Sigrun Maute erzählt, ist damit aussichtsreich...

Weiter geht es dann am Grillplatz wieder ein Stück zurück auf den Waldlehrpfad, dem wir dann links und bergab folgen. Hier darf man sich nicht irritieren lassen, denn nach so viel Spannung und Aufregung wird es nun erst einmal ruhig um ums, man kann die Ruhe im Wald und das Gezwitscher der Vögel genießen. Wir folgen dem Weg nun gut einen Kilometer immer geradeaus bergab – erst auf schmalem Pfad, dann auf breiterem Waldweg. Nach dem Kilometer biegen wir rechts ab und gehen auf dem breiten Schotterweg immer geradeaus einen weiteren Kilometer bis zu unserem Ausgangspunkt.

Etwa in der Mitte des Restabschnitts gelangen wir an die letzte Station, die ebenfalls ein wunderbares Märchen bereithält. Ob der Specht, um den es hier geht, wohl die stärkste Frau der Welt findet, damit er sie heiraten kann? Lasst euch überraschen... Nur noch bis zum 12. September kann man die Tour laufen – schade eigentlich.