Die Freiwilligen Maximilian Zeh (links) und Francesco Manno lagern nach einem Einsatz schwimmende Plattformen (JetFloat). Foto: THW

Die aktuellen Bundesfreiwilligendienstleistenden des Technischen Hilfswerks stellen in einer Reihe selbst verfasster Artikel ihre Tätigkeiten in der Regionalstelle VS vor. In diesem Teil geht es um den Werdegang des Freiwilligen "Paul", der exemplarisch die Geschichten aller Freiwilligen vereint.

VS-Schwenningen - Paul hat die Realschule in diesem Jahr abgeschlossen und wusste noch nicht, was er machen möchte. Als er dann auf dem Heimweg an einen Unfall auf der Autobahn vorbei kam, ist ihm sofort die Einsatzkleidung der "blauen Engel" aufgefallen. Ein paar Wochen später war er dann bei einem Corona-Testzentrum, wo die Männer und Frauen vom Technischen Hilfswerk (THW) beim Aufbau mitgeholfen haben.

Ohne zu zögern, ging er auf sie zu und berichtete von seinen aufregenden Momenten im Stau. Die Helfer fragten ihn, wie alt er sei und ob er denn noch zur Schule ginge. Daraufhin antwortet Paul: "Ich bin 16 Jahre und habe diesen Sommer meinen Realschulabschluss gemacht. Aber ganz ehrlich weiß nicht, was ich danach machen möchte."

Einer der Helfer hatte den Tipp, sich beim Technischen Hilfswerk (THW) zu bewerben. Dort könnte er einen Bundesfreiwilligendienst absolvieren, seine Stärken kennenlernen und ein kleines Taschengeld dazu verdienen.

Auch eigene Projekte auf dem Plan

Paul behielt diesen Gedanken ein paar Tage im Kopf. Später sprach er mit seinen Eltern darüber und schrieb schließlich eine Bewerbung für den Bundesfreiwilligendienst, kurz BFD. Als er dann im Vorstellungsgespräch einige Eindrücke vom Arbeitsleben in der Regionalstelle bekommen hatte, war er überzeugt davon, sich ein Jahr beim THW zu engagieren.

Während seines Bundesfreiwilligendienstes lernt er das THW immer besser kennen. Einige seiner Aufgaben in der Regionalstelle sind zum Beispiel die Annahme neuer Einsatzausrüstung der Ortsverbände, Grünpflege in den verschiedenen Liegenschaften oder die Unterstützung bei der jährlichen Prüfung aller Gerätschaften auf Mängel.

Außerdem setzt Paul eigene Projekte um, wie das Drehen eines Kurzfilms für eine Messe oder die Betreuung des Facebook-Accounts der Regionalstelle.

Paul hat auch Kollegen in den Ortsverbänden, in denen es weniger Verwaltung und mehr Ausstattung gibt. Denn von dort aus starten die ehrenamtlichen Helfer in den Einsatz. Daher hat man dort mehr handwerkliche Tätigkeiten und ist tagsüber oft unter sich, da die Ehrenamtlichen anderen Berufen nachgehen. Beides hat für Paul seine Vorteile. Auch, dass er manchmal abends oder am Wochenende arbeitet, ist für ihn nicht schlimm, da er dafür an einem anderen Tag frei bekommt.

Nun stehen bald verschiedene Seminare an. Davon hat Paul insgesamt sechs Stück zusammen mit anderen Freiwilligen. Dabei lernt er sich, die Gesellschaft und das THW besser kennen. Außerdem hat er während diesen Lehrgängen immer viel Spaß mit den anderen Bufdis aus ganz Deutschland.

Beworben auf Ausbildung bei Polizei

Dazu gehört auch die Grundausbildung des THW. Dort wird man für den Ernstfall im Technischen Hilfswerk vorbereitet. Wenn Paul sich dafür entscheidet, neben oder nach seinem Bundesfreiwilligendienst ehrenamtlich beim THW als Helfer zu bleiben, kann er mit dieser Ausbildung auch in den Einsatz fahren.

Pauls einjähriger BFD geht langsam dem Ende zu. Mittlerweile hat Paul herausgefunden, dass ihm die Arbeit mit Menschen besonders viel Spaß macht. Daher hat er sich zusammen mit seiner Betreuerin auf einen Ausbildungsplatz als Polizist beworben, welchen er nach seinem Jahr beim Technischen Hilfswerk antreten kann.