Parkende Autos bremsen den Verkehr in der Poststraße stärker als erwartet. Foto: Fritsch

Die beiden Stellplätze auf der Fahrbahn der Altensteiger Poststraße sollen entfernt werden. Dies hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung so beschlossen.

Altensteig - Bürgermeister Gerhard Feeß erinnerte das Gremium daran, dass es "durchaus seinen Sinn" hatte, als bei der Neugestaltung der Poststraße zwei Stellplätze auf der Fahrbahn markiert wurden: Zum einen sollten parkende Autos den Durchgangsverkehr abbremsen, zum anderen verfolgte man das Ziel, den Schwerlastverkehr auf die Umgehungsstraße zu vergrämen, indem man die Durchfahrt durch die Unterstadt behinderte. Dass Kunden der Geschäfte an der Poststraße dort eben mal kurz parken können, geriet da zum Nebeneffekt.

Rückstaus in Stoßzeiten

Inzwischen hat sich gezeigt, dass zumindest eines der Ziele – das Abbremsen des Verkehrs – zeitweise übererfüllt wird, denn in Stoßzeiten bilden sich wegen dort geparkter Autos Rückstaus. Und die nehmen Ausmaße an, dass auch Einheimische auf die Rosen- oder die Umgehungsstraße ausweichen. Die Gemeinderatsfraktion der Freien Bürger nahm dies schon im Sommer zum Anlass, den Sachverhalt per Antrag auf die Tagesordnung des Gemeinderats zu hieven.

Bauausschuss begibt sich vor Ort

Zunächst begutachtete der Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats die Situation bei einem Vor-Ort-Termin und empfahl dem Gemeinderat, einen der beiden Parkplätze – den vor dem Modehaus Seeger – zu entfernen. Danach sollte man die Situation bis zum Frühjahr beobachten und dann entscheiden, wie man mit dem zweiten Stellplatz auf der Fahrbahn verfahren will.

Antrag der Verwaltung fällt durch

Ein entsprechender Antrag der Verwaltung fand allerdings keine Mehrheit. Lediglich sechs Ratsmitglieder konnten sich in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats für diese Vorgehensweise erwärmen, mehr als doppelt so viele – 13 – votierten dagegen. Der Antrag von FBV-Stadtrat Holger Reichert, beide Stellplätze schnellstmöglich zu entfernen, erwies sich mit drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen hingegen als mehrheitsfähig.

Ausgiebige Diskussion

Der Abstimmung vorangegangen war eine ausgiebige Diskussion. Während Stadtrat Dieter Renz (FWV) für die Entfernung beider Parkplätze plädierte und sein Unverständnis zum Ausdruck brachte, dass der Bau- und Umweltausschuss der zweiten Stellfläche noch eine sechsmonatige Karenzzeit einräumen will, fand Tobias Schmid (CDU), man vergebe sich nichts, wenn man beim zweiten Stellplatz noch ein halbes Jahr warte. Denn: "Der Kompromiss im Ausschuss hat schon seinen Sinn – wenn der zweite Stellplatz entfernt wird, dann ist er dauerhaft weg."

"Die Ampel ist bestellt"

In Sachen Poststraße hatte Bürgermeister Feeß indes auch eine gute Nachricht, und zwar, was den viel vermissten Fußgängerüberweg angeht: "Die Ampel ist bestellt, jetzt muss sie noch geliefert und montiert werden."