Besucher des Freibades Bad Liebenzell müssen künftig wohl mehr bezahlen. Foto: /Locher Fotodesgin

Der Gemeinderat bereitete die Preiserhöhung für das Freibad vor. Dafür ist wieder ein Abendtarif geplant - und ein besonderer Rabatt für Feuerwehrleute. Für Schüler und Azubis würde es sogar billiger.

Auch wenn es bei den aktuellen Temperaturen schwer zu glauben ist: Irgendwann kommt der Sommer. Und dann wird das Liebenzeller Freibad wieder zu einem beliebten Ausflugsziel in der Stadt.

Doch hier gibt es einen Wermutstropfen. Der Eintritt wird wohl teuerer. Einen entsprechenden Vorschlag diskutierte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.

Tageseintritt Laut Sitzungsvorlage sollen die Preise im Schnitt um rund fünf Prozent steigen. Der klassische Tageseintritt kostete bisher vier Euro. Nun würden dafür 20 Cent mehr fällig. Für Kinder von vier bis 18 Jahren werde es mit 2,30 Euro nur zehn Cent teurer. Der ermäßigte Tageseintritt für Schüler, Studenten und Azubis koste demnach jetzt 3,10 Euro statt bisher 3,30 Euro – und würde damit sogar billiger. Familien mit Kindern unter 18 Jahren müssten für den Tageseintritt hingegen mehr hinblättern. Nach den Plänen koste die dann mit 11,50 Euro sogar 50 Cent mehr.

Saisonkarten Auch bei den Saisonkarten sind Preissteigerungen vorgesehen. Für Vollzahler würde diese mit 73 Euro drei Euro teurer. Kinder und Jugendliche müssten mit 35 Euro einen Euro mehr berappen. Ehepaare zahlten bisher 115 Euro. Nun würden 120 Euro fällig.

Bei den Saisonkarten für Familien staffeln sich die Preise nach der Personenzahl. Für die niedrigste Kategorie – ein Elternteil und ein Kind – kostet die Saisonkarte im neuen Modell 84 Euro (bisher 80 Euro), die höchste Kategorie – zwei Elternteile und zwei oder mehr Kinder – 147 Euro (bisher 140 Euro). Für Schüler, Azubis und Studenten wird es hier jedoch auch teurer. Bisher bezahlten sie 56 Euro. In diesem Jahr soll der Preis auf 58 Euro steigen.

Defizit Die Einnahmen der Stadt stiegen damit um rund 5000 Euro jährlich, steht in der Sitzungsvorlage. Für 2023 prognostiziert die Verwaltung, dass gut 110 000 Euro in die Freibadkasse fließen. Dem gegenüber stünden Ausgaben von knapp 390 000 Euro. Der Kostendeckungsgrad liege damit bei etwa 28 Prozent. Das heißt im Klartext: Der Fehlbetrag wird aus den Finanzmitteln der Stadt ausgeglichen. „Trotz der notwendigen Erhöhung haben wir einen Abmangel“, sagte Kämmerer René Kaufmann.

Spättarif Katrin Heeskens (UL) forderte mit Verweis auf Anfragen aus der Bevölkerung die Wiedereinführung eines Spättarifes. Dieser solle für die letzten beiden Öffnungsstunden gelten – also ab 17 Uhr – und für alle nur noch den ermäßigten Eintritt kosten. Ein entsprechender Antrag wurde einstimmig angenommen.

Feuerwehr Bürgermeister Chiari stellte ebenfalls einen Antrag. Ihm ging es um die Feuerwehr. „Alle aktiven Feuerwehrleute aus Bad Liebenzell bekommen nach der Vorlage ihres Feuerwehrausweises 50 Prozent Rabatt auf alle Ticketpreise“, forderte er. Das solle die Dankbarkeit gegenüber der Feuerwehr ausdrücken und auch bei der Nachwuchsgewinnung helfen.

Die Idee stieß auf große Zustimmung. Lucas Wehner (CDU) forderte gleich alle „Blaulichtorganisationen“ miteinzubeziehen. Nur die Feuerwehr werde ausschließlich von der Stadt finanziert und sei auch eine Pflichtaufgabe der Stadt, entgegnete Chiari. Hier wolle man ein Zeichen setzten. Für alle anderen ehrenamtlich Tätigen würde auf Kreisebene bald die Ehrenamtskarte eingeführt.

Maik Volz (CDU) erkundigte sich, ob diese Regelung dann auch für die Therme gelte. „Das ist die FTBL. Hier müsste der Aufsichtsrat zustimmen“, erklärte Chiari. Die Bad Liebenzeller Bürger erhielten dort aber ohnehin schon einen ermäßigten Eintritt.

Letztlich stimmte der Gemeinderat Chiaris Antrag einstimmig zu. Die zwei Anträge müssen noch in die Satzung eingearbeitet werden. Diese wird in der nächsten Sitzung beschlossen.