Alexandra Popp will wieder jubeln – und erhält beim Toreschießen für die deutsche Elf Unterstützung. Foto: IMAGO/ActionPictures/IMAGO

Zuletzt hat die Elf von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg Schwächen im Angriff gezeigt – im letzten Vorrundenspiel soll jetzt eine neue Variante zu Toren führen.

Bei den deutschen WM-Fußballerinnen deutet sich im letzten Vorrundenspiel gegen Südkorea eine Systemumstellung an. „Es ist klar, dass es Gedankenspiele gibt“, sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor der wegweisenden Partie an diesem Donnerstag (12 Uhr MESZ/ZDF) in Brisbane, ohne ins Detail zu gehen. Möglicherweise stehen erstmals bei der Weltmeisterschaft in Australien die beiden Stürmerinnen Alexandra Popp und Lea Schüller gemeinsam in der Startelf.

Die fehlende Präsenz im Strafraum waren zuletzt bei der 1:2-Niederlage gegen Kolumbien, aber auch schon in Länderspielen davor, als Manko bei den Vize-Europameisterinnen ausgemacht worden. „Unsere größte Baustelle ist gerade der Kombinationsfußball, im letzten Drittel Chancen zu kreieren“, sagte die defensive Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf. Sie gab sich bei der Abschlusspressekonferenz aber zuversichtlich: „Es kommt der Moment, wo der Knoten dann einfach platzt und wir wieder voll da sind.“

Normalerweise agiert Voss-Tecklenburg im 4-3-3-System. Wenn Schüller wie gegen Marokko (6:0) und Kolumbien eingewechselt wird, lässt sich Sturmspitze und Kapitänin Popp in der Regel zurückfallen. „Lea ist auch sehr kopfballstark. Wir erwarten auch eine relativ kleine südkoreanische Mannschaft, deshalb könnte die Kopfballstärke auch entscheidend sein“, erklärte Mittelfeldakteurin Melanie Leupolz. Dann allerdings müsste eine der beiden offensiven Mittelfeldspielerinnen – Lina Magull oder Sara Däbritz – weichen.

Bayern-Stürmerin Schüller hat sich bisher klaglos in die Rolle als Popp-Vertretung gefügt und gesagt: „Wenn Poppi bei vollen Kräften ist, ist es in Ordnung, wenn ich mich hinten anstelle.“ Deutschlands „Fußballerin des Jahres“ von 2022 kann aber eine ganz starke Trefferquote im DFB-Team vorweisen: 32 Tore in 49 Länderspielen, das vorerst letzte beim 6:0 gegen Marokko. Die Wolfsburgerin Popp traf gegen Marokko zweimal per Kopf und einmal per Elfmeter gegen Kolumbien.

Das deutsche Team spielt gegen Südkorea um den Einzug ins Achtelfinale. Den Gruppensieg kann der Turnier-Mitfavorit nicht mehr aus eigener Kraft schaffen, mit einem Erfolg wäre das Weiterkommen jedoch gesichert. Kolumbien liegt vor dem letzten Vorrundenspieltag mit sechs Punkten vor Deutschland und Marokko, die jeweils drei Zähler haben. Erstmals bei der WM wird Abwehrchefin Marina Hegering in der deutschen Anfangsformation erwartet. Die 33-Jährige vom VfL Wolfsburg hatte lange an einer Fersenprellung laboriert.