Prof. Dr. Alfons Dehé vom Hahn-Schickard-Institut am Standort Villingen-Schwenningen sieht große Visionen für die Zukunft. Foto: Schölzel

Mit der Förderung aus dem "React EU"-Programm der EU sollen am Hahn-Schickard-Institut neue Formen der virtuellen Kommunikation entstehen.

Villingen-Schwenningen - Das Hahn-Schickard-Institut am Standort Villingen-Schwenningen findet Unterstützung: Mit Mitteln aus dem Programm "React EU" fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus die Institute der Hahn-Schickard-Gesellschaft mit 3,17 Millionen Euro für den Ausbau der Geräteinfrastruktur in der Mikrosystemtechnik, was aus einer Pressemitteilung des Ministeriums hervorgeht. Der Standort Villingen-Schwenningen wird dabei mit 1,67 Millionen Euro unterstützt. Das Geld fließt dabei in ganz neue Visionen, wie Professor Alfons Dehé berichtet.

Moderne Themen müssen behandelt werden

Das Institut sei sehr breit aufgestellt, immer mit dem Auftrag die mittelständischen Unternehmen in der Region zu unterstützen, so Dehé. Allein für die Entwicklung und Fertigung stehen dafür 10.350 Quadratmeter zur Verfügung. "Natürlich wirken wir mit unserem Institut auch irgendwo in die große Industrie hinein, denen bietet man dadurch Entwicklung an", so Dehé.

Mit den Geldern aus dem "React EU"-Programm müssen moderne Themen behandelt werden, wie er sagt. Es brauche neue Anlagen für einen neuen Schritt, der neue Funktionalität ermögliche. Momentan stehe dafür vor allem die 5G – also die fünfte Generation Mobilfunk – und 3D-Systeme hoch im Kurs.

Der Traum, die Welt zu bewegen

Der Traum sei aber ein anderer: Funk-, Mikro- und Akustikwellen optimal zusammenzubringen. "Die Kombination aus Funkwellen und akustischen Wellen ist neuartig. Das ist eine Vision, der wir uns nähern. Und dafür braucht es neue Geräte." Das soll eine neue Form der Akustik darstellen und virtuelle Kommunikation noch komfortabler machen sowie Freiheiten bringen. "Auch wenn wir mittelständisch sind, träumen wir davon die Welt zu bewegen", sagt Dehé.

Die Gelder aus dem "React EU" Programm seien auch dafür gedacht, dass die wirtschaftlichen, als auch sozialen Folgen der Pandemie abgefedert werden können. Wie alle anderen Unternehmen auch, habe das Hahn-Schickard-Institut vor allem damit zu kämpfen gehabt, den Betrieb während der Corona-Pandemie aufrecht zu erhalten. "Wir mit den Laboren hier konnten ja nicht einfach so ins Home-Office", sagt Dehé. Doch hatte die Pandemie auch positive Seiten: So war das Institut an der Herstellung von Infrarotsensoren beteiligt, die unter anderem für Fieberthermometer benötigt werden.

Das Miteinander muss gepflegt werden

Das Hahn-Schickard-Institut mit seinem Standort genau zwischen Villingen und Schwenningen appelliert dafür, diese Region zu einem "Melting Pot" für Hightech- und Medizinunternehmen werden zu lassen. So sollen Unternehmen miteinander wirken können. Auch die Gastronomie müsse sich unbedingt dort niederlassen. "Schauen wir uns unsere Region an und was hier passiert. Das Miteinander muss gepflegt werden. Passiert das nicht, ist es nur ein Nebeneinander", so der Professor.