Land unter in einem Vorort von Sarajevo Foto: dpa

Tagelang hat es in den Ländern auf dem Balkan ohne Unterlass geschüttet. Vor allem Bosnien-Herzegowina und Serbien hat das Hochwasser schwer getroffen. Über 20 Menschen starben.

Tagelang hat es in den Ländern auf dem Balkan ohne Unterlass geschüttet. Vor allem Bosnien-Herzegowina und Serbien hat das Hochwasser schwer getroffen. Über 20 Menschen starben.

Belgrad - Mehr als 20 Tote, geschätzte Schäden von einer Milliarde Euro allein in Serbien und 95.000 Haushalte ohne Strom: So lautet eine erste Bilanz der tagelangen Rekordregenfälle in den Balkanländern.

In Bosnien-Herzegowina bestätigten die Behörden am Samstag wenigstens 16 Tote, in Serbien 5. Dort seien in der völlig überfluteten Stadt Obrenovac weitere Leichen geborgen worden, teilten die Rettungskräfte mit. Eine genaue Zahl nannten sie nicht.

Kritisch blieb die Lage im Norden Bosniens, wo in der Stadt Bijeljina 10.000 Menschen aus ihren überfluteten Häusern gerettet werden sollten. Insgesamt sei mit 1,2 Millionen Einwohnern ein Drittel der Bevölkerung dieses armen Balkanlandes von den Überflutungen in Mitleidenschaft gezogen, berichteten die Medien des Landes. Besonders angespannt war die Lage in den Städten Doboj, Maglaj und Brcko. Im ganzen Land richteten Erdrutsche weitere schwere Verwüstungen an.

Entwarnung in Sabac

Demgegenüber konnte in der serbischen Stadt Sabac, wo am Vortag eine Katastrophe gedroht hatte, Entwarnung gegeben werden. "Sabac ist gerettet und es droht im Moment keine Gefahr", sagte Generalstabschef Ljubisa Dikovic. Die Kreisstadt sei für einen Wasserstand des Save-Flusses bis zu 7,30 Metern gerüstet, während der Stand am Samstagmittag erst 6,30 Meter erreichte, beschrieb Serbiens Regierungschef Aleksandar Vucic die Lage.

Vucic bestätigte die Verhaftung von Geschäftsleuten, die die Notlage der Menschen ausgenutzt und die Preise für Mineralwasser und Lebensmittel um ein Vielfaches angehoben hätten. Zeitungen in Serbien berichteten am Samstag kritisch, dass die Meteorologen des Landes nicht rechtzeitig vor den Unwettern gewarnt hätten. Auf der anderen Seite kritisierten Freiwillige, die von der Regierung in Belgrad an die Brennpunkte geschickt worden waren, über die schlechte Organisation ihres Einsatzes.