Fluorner Erstklässler kommen derzeit noch nicht problemlos nach Winzeln und zurück

Von Bodo Schnekenburger

Fluorn-Winzeln. Der neue Lebensabschnitt für die Erstklässler ist gerade mal ein paar Tage alt, da regt sich schon Unmut. Nicht wegen der Schule, wegen des Unterricht und strafferer Struktur, sondern wegen des Schulwegs.

Der längste Punkt der jüngsten Gemeinderatssitzung stand gar nicht ausdrücklich auf der Tagesordnung. Unter dem Punkt "Bürgerfragestunde", der die Sitzung eröffnet, meldeten sich gleich mehrere Mütter von ABC-Schützen, die aus Fluorn kommen und in Winzeln zur Schule gehen, zu Wort. Diese Lösung ist strukturell eine Ansatz, die Schule im Ort zu behalten, verlangt aber, das hat sich jetzt gezeigt, Konsequenzen. Theoretisch sieht es so schlecht nicht aus. So waren extra wegen der Busfahrpläne die Schulzeiten abgeändert worden, was, will man das Gesamtgefüge nicht allzu sehr durcheinanderbringen, nur in einem bestimmten Rahmen funktioniert. Auf dem Papier müsste für die ABC-Schützen aus Fluorn Zeit genug sein, die Haltestelle am Rathaus zu erreichen.

Allerdings, das ist der nächste Punkt, müssen sie dann die Freudenstädter Straße queren, die an dieser Stelle relativ unübersichtlich ist. Und das noch in einem Alter, in dem sie, so erklärte eine Mutter, die Entfernungen und Geschwindigkeiten entwicklungsbedingt einfach noch nicht einschätzen könnten. Dazu komme, dass trotz Abstimmung der Unterrichtszeit es mitunter knapp zugeht.

Was besonders aufgefallen ist: Jetzt, wo die Kinder noch nicht Schal und Mütze anlegen müssen, wo Trottoir und Straße gelegentlich nass, aber noch nicht rutschig sind und keine Schneehaufen die Sicht der Kleinen versperren, geht es schon knapp zu. Und das, wo der Bus mitunter schon Verspätung hat, was während dieser Tage auch für Irritationen gesorgt hat. Denn, wenn man beispielsweise arbeiten gehe, müsse man sich verlassen können, dass der Bus das Kind einigermaßen pünktlich Richtung Schule und später Richtung Nachhause bringt.

Am Dienstag war es besonders knapp, so sehr nämlich, dass es schlicht nicht mehr reichte: "Wissen Sie, wer heute die Kinder nach Hause gebracht hat?", fragte eine Mutter Gemeinderat und Verwaltung und antwortete gleich: "Der Hausmeister." Das spricht zwar für engagierte Menschen und auch ein wenig Improvisationskunst, eine Musterlösung ist es aber nicht. Zusammenfassend forderten die Mütter "einen sicheren Schulweg für unsere Kinder". Vielleicht mit einem Fußgängerüberweg als langfristige Alternative, einem Bushalt bei der Schule, oder gar einem Sammeltaxi oder einem kommunalen Bus für die Einser.

Die Verwaltung ist schon dran gewesen, nachdem die ersten Klagen laut geworden waren. Primär müssten die Schülerverkehre über den bestehenden ÖPNV abgewickelt werden, erklärte Bürgermeister Bernhard Tjaden, der auf eine baldige Verkehrsschau hofft. Die könnte zur Einrichtung einer Querungshilfe oder eines Fußgängerüberwegs führen. Alleine kann die Gemeinde in dieser Sache nicht tätig werden. Eine Verlegung des Bushalts geht so ohne weiteres nicht, da zwei ganz unterschiedliche Linien betroffen seien und es ja nicht nur die Schüler gibt. Und eine eigene Buslinie? Die müsste man bezahlen. Auch ein Sammeltaxi würde Mehrkosten verursachen. Guter Rat ist also teuer, doch müht man sich nach Kräften, über verschiedene Wege zum Ziel zu kommen, so das Signal,