Die Ringer des KSV zeigen Sportgrößen von früher. Fotos: Trik Foto: Schwarzwälder Bote

Brauchtum: 80er-Jahre stehen im Fokus der Bürgerbälle

Fluorn-Winzeln. Mit einem unterhaltsamen Programm getreu dem Motto "Ganz Winzeln spielt verrückt, wir gehen in die 80er zurück" konnten die Bühnenakteure auch in diesem Jahr die Besucher wieder bei den beiden Bürgerbällen begeistern.

Mit einem speziellen Gymnastikprogramm im mottogetreuen Outfit betrat das Komitee die Bühne und eröffnete damit das mehrstündige Programm. Dem Einzug der Narren folgte das mittlere Zunftballett unter der Leitung von Rebecca Gaus und Ann Kathrin Albu. Als Museumswärter hatte Bernd "Edi" Schmid so manches zu berichten. Etwa, dass bei der "Fruchtsammlung" einige Häuser vergessen und andere doppelt besucht wurden, aber kein Schnaps im Spiel gewesen sei. Seine mitgebrachten Exponate beschrieb er mit gestenreicher Mimik. Ein kopfloser Winzler "Allrounder" habe das "Hasahaus" umgebaut, in dem man nun antiken Kaffee trinken, Versicherungen abschließen, Häuser kaufen und dabei noch die Zehennägel schneiden lassen kann. Das Konterfei von Bürgermeister Bernhard Tjaden musste etwas nachgebessert werden. Er habe sich zudem für seinen Zuschuss zur Winzler Halle beim Weihnachtskonzert 20 Minuten selber gelobt, hieß es. Außerdem wurde von einem Stuckateur berichtet, der laut Erzählungen ein dringendes Bedürfnis gehabt, es jedoch nicht mehr zur Toilette geschafft habe. Seine Trompete im Garten sei am nächsten Morgen mit Flüssigkeit gefüllt gewesen.

Dem schloss sich der Showtanz unter der Leitung von Lisanne Schweikert an. Zu Beginn ihres Auftrittes stellten die KSV-Athleten mit Moderator Jonas Schmid verschiedene Sportgrößen der 80er-Jahre vor, darunter auch Reiner Trik, den besten Ringer des KSV Winzeln. Was dann natürlich nicht fehlen durfte, waren sportliche Höchstleistungen mit Saltos, Seilspringen in verschiedenen Variationen und Pyramiden bis unter das Hallendach. Bei der geforderten Zugabe mussten Vorsitzender Stefan Trik und Florian Glunk ihren Komitteeplatz verlassen und selber eine Hechtrolle durch Handstandbeine machen.

"Schwere leichte Mädchen"

Beim Auftritt des Musikvereins berichteten die Putzfrauen Brigitte Schmid und Carmen Schmitt, dass ein Raum in der Alten Kirche wegen falscher Farbe dreimal gestrichen werden musste, und beschwerten sich, dass immer wieder durch das frisch Geputzte gelaufen wird.

Raphael und Andreas Jauch sowie Daniel Schweikert und Pascal Schmid glänzten mit einem Schlagzeugsolo und ließen bei Schwarzlicht die Trommelschläger wirbeln. Bei der Wiederholung der Ambosspolka, die 1974 bei der Fasnet uraufgeführt wurde, waren Eugen Schmid und Moritz als Dorfschmiede im Einsatz und brachten sogar ein Hufeisen zum Glühen.

Das Winzler Bürgerbüro hatte bei "Kultur rund um die Uhr" auch wieder geöffnet. Bei einer Urlaubsreise um die ganze Welt stellte man fest, dass die Briefmarken in einem südlichen Land nicht abgeleckt, sondern mit Porto begossen werden.

Mit verschiedenen Musik- und Mimikpassagen wurde "Pretty Woman" mit den Hauptakteuren Alexander Ott, Frank und Nathalie Schmid von den SVW-Fußballern vorgetragen. Dabei wurde festgestellt, dass es auch "schwere leichte Mädchen" gibt und Ochsenschwanzsuppe nicht wedelt.

Der Gardetanz des großen Zunftballetts mit Gastsängerin Nena unter der Leitung von Carmen Schweikert setzte einen zackigen Schlusspunkt unter die Bürgerbälle.