Nachruf: Zum Tod von Pfarrer Felix Kreuzberger

Fluorn-Winzeln. In Pfullendorf verstarb am 13. Februar Pfarrer Felix Kreuzberger, der aus Winzeln stammte. Er wurde dort am 11. September 1937 geboren und wuchs in einer Bauernfamilie auf. Nach einer Elektrikerlehre und einigen Gesellenjahren, holte er am Spätberufenenseminar in Bad Cannstatt das Abitur nach. Er studierte von 1963 bis 1969 in Tübingen, Bonn und München katholische Theologie. In dieser Zeit prägte ihn besonders Josef Ratzinger, der damals als junger Theologe in Tübingen lehrte.

Pfarrer Kreuzberger schloss einige Semester Pädagogik in Weingarten an und unterrichtete als Grund- und Hauptschullehrer unter anderem in Schramberg. Doch die Berufung, die ihn schon seit seiner Jugendzeit in Bann hielt, ließ ihn nicht los. So trat er 1974 ins Noviziat der Benediktinerabtei Weingarten ein. Dort empfing er am 8. Juni 1980 von Weihbischof Franz-Josef Kuhnle die Priesterweihe. Dieser Tag und die anschließende feierliche Heimatprimiz in Winzeln waren für ihn der Höhepunkt seines Lebens.

Den älteren Winzlern wird noch in Erinnerung sein, wie er von 34 Reitern in sein Heimatdorf geleitet wurde. Als Pater Plazidus arbeitete er in der Klosterpfarrei Weingarten mit. Mit Hingabe ging er, wie er stets zu sagen pflegte, "im schönsten Beruf der Welt" auf. Am meisten lag ihm die Jugendarbeit am Herzen.

Er setzte sich buchstäblich mit Leib und Seele für die Weitergabe des Glaubens an die kommende Generation ein. Viermal durfte er als Blutreiter die Heilig-Blut-Reliquie durch Stadt und Fluren von Weingarten tragen.

1993 wurde Felix Kreuzberger Pfarrer in Scheer an der Donau, wo er gerne bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2007 wirkte. In diese Zeit fiel auch die Renovierung der dortigen Barockkirche St. Nikolaus. Die persönlichen Verbindungen zu dieser Stadt und ihren Menschen hielt er bis zuletzt aufrecht. Als Pensionär lebte Pfarrer Felix Kreuzberger im kleinen aber malerischen Zell am Andelsbach. Solange es seine Gesundheit zuließ, half er mit dem ihm eigenen Engagement in der Seelsorgeeinheit Pfullendorf mit. Felix Kreuzberger blieb im Herzen ein Benediktiner, der nicht ohne die Ruhe einer Klosterzelle leben konnte.

Doch genauso liebte er die menschliche Gemeinschaft; am meisten, wenn bei fröhlichem Gesang gefeiert wurde. So genoss er im Herbst nochmals in vollen Zügen das Fest zu seinem 80. Geburtstag. Viele Menschen, denen er auf den verschiedenen Stationen seines Lebens begegnet war, durften einen fröhlichen Jubilar erleben.

Nun starb er unter den Klängen des Ave Maria in den letzten Stunden der Fasnet, die er mit seinem schalkhaften Humor und geistreichen Narrenpredigen so oft bereichert hatte.  Das Requiem mit anschließender Beerdigung wird am morgigen Mittwoch, 21. Februar, 14 Uhr, in Winzeln stattfinden.