Seit 211 Jahren ist in Fluorn Markt. Symbol-Foto: pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Geschichte: Schon Anfang des 19. Jahrhundert wurde gehandelt

Fluorn-Winzeln (bp). Das seit 1472 württembergische Dorf Fluorn soll – laut dem Volksmund – seit alters her ein Marktrecht besessen haben. Bedauerlicherweise existieren über die Zeit vor 1800 weder im Ortsarchiv noch im Hauptstaatsarchiv in Stuttgart beziehungsweise im Staatsarchiv Ludwigsburg Unterlagen hierzu.

Im Staatsarchiv in Ludwigsburg gibt es jedoch eine Archivalie über die Ausstellung von Viehurkunden aus dem Jahr 1809. In einem Brief des Sulzer Amtsschreibers Kapff (Fluorn gehörte 1809 noch zum Oberamt Sulz) an das König-Königliche Oberlandes Ökonomie Collegio, vom Jahre 1809 heißt es: "Euer Königlichen Majestät, haben den Communvorstehern zu Fluorn hiesigen Oberamts auf ihr Bitten hin allergnädigst erlaubt, jährlich 2 Krämer- und Viehmärkte abhalten zu dürfen…"

In einer weiterer Archivalie aus dem Jahr 1862, in der es um die Fixierung des Marktstandgeldes geht, heißt es: "Die Gemeinde Fluorn ist seit Menschengedenken jährlich zwei Märkte abzuhalten berechtigt".

Der Text des Schreibens von 1809 scheint klar darzulegen, dass Fluorn bereits Anfang des 19. Jahrhunderts das Marktrecht erhielt. Damit ist Fluorn eines der ersten Dörfer in der weiten Umgebung, dem man nach der Auflösung des "alten Reiches" 1806, das Marktrecht zugestand.

Archivalien, die zeigen, dass Fluorn sogar schon wesentlich früher das Marktrecht erhielt, gibt es bis dato keine. Daher bleibt die Annahme rein spekulativ.

Der bekannte Pfarrer Köhler aus Marschalkenzimmern, der im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts über viele Dörfer – so auch über Fluorn – eine kleine Chronik schrieb, erwähnte ebenfalls das Marktrecht. Er schreibt, dass der erste Markt in Fluorn am 15. März 1809 stattfand, ein weiterer am 28. Oktober 1809.

Auch heute noch finden in Fluorn zweimal jährlich Märkte statt. Der nächste Krämermarkt wird am 16. März abgehalten – und dies gesichert seit nun stolzen 211 Jahren.