Der Airport verbraucht viel Energie und verursacht Lärm, die Emissionen sollen aber weiter verringert werden Foto: dpa

Der Aufsichtsratsvorsitzende am Flughafen ist auch Grünen-Minister. Und Winfried Hermann will den Airport ökologisch und sozial noch nachhaltiger machen. 2013 half dabei der reduzierte Flugbetrieb, der trotzdem Geld abwarf.

Stuttgart - Der Flughafen Stuttgart soll zum nachhaltigsten Flughafen Deutschlands gemacht werden. Das hat Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) angekündigt, der dem Aufsichtsrat des Flughafens vorsitzt. Beim Neujahrsempfang der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) sagte er am Donnerstag vor rund 300 Gästen, man sei auch schon gut vorangekommen.

Hermann versprach, die Anwohner im Lauf des Jahres noch besser vor Lärm zu schützen. Der Lärmaktionsplan sehe vor, dass nachts sowie frühmorgens und abends nur Flugzeuge der leisesten Kategorie zum Einsatz kommen. Auch Propellermaschinen müssten den Standard erfüllen. Das soll die derzeit je vier Nachtpostflüge leiser machen.

Viele Menschen wollten und müssten fliegen, sagte Hermann, die Grünen würden den Flughafenbetrieb entgegen mancher Unkereien nicht einstellen. Man müsse aber darauf achten, „dass wir ökologisch verantwortungsvoll und wirtschaftlich erfolgreich handeln“. Auf vielen Feldern sei schon etwas passiert. Der Flughafen könne und werde aber noch mehr tun, um die von ihm verursachten Treibhausgase zu reduzieren. Auf dem Vorfeld sollen mehr Elektromobile und Fahrzeuge mit Brennstoffzelle eingesetzt werden. Die Erschließung mit Bussen und Bahnen werde weiter verbessert. Künftig erstelle man nur noch umweltfreundliche zertifizierte Gebäude. Der Flughafen solle aber auch auf sozialem Gebiet nachhaltig sein. Prekäre Arbeitsverhältnisse gebe es bei der FSG inzwischen nicht mehr. Der Airport werde mehr und mehr zum Fairport.

Erleichtert zeigte sich der Minister, dass die Airlines 2013 ihren „ruinösen Wettbewerb“ und überflüssige Strecken eingestellt hätten. Stuttgart sei unter den deutschen Flughäfen verkehrsmäßig nur in der zweiten Reihe, „da aber ganz vorn“. Der hiesige Flughafen habe sich qualitativ weiterentwickelt und schreibe schwarze Zahlen.

Direktor Georg Fundel unterstrich das. Der Gewinn nach Steuern betrage 2013 wohl „20 plus x Millionen Euro“, obwohl die Zahl der Passagiere im Vergleich zu 2012 um 1,5 Prozent auf 9 735 087 zurück ging. Die Zahl der Starts und Landungen sank sogar um 5,3 Prozent auf 124 596. In früheren Jahren gab es bis zu 165 000 Flugbewegungen. Wegen des Konsolidierungskurses der Fluggesellschaften plane man für 2014 mit einem unveränderten Passagieraufkommen, sagte Fundel. Mit der Ausweitung des Kongressgeschäfts in Stuttgart und der Realisierung des Bahnprojekts Stuttgart 21 werde man aber „auf den Wachstumspfad zurückkommen“. Bis dahin wird die FSG weiter viel Geld investieren. 2014 und 2015 belaufe sich diese Summe auf 210 Millionen Euro, sagte Co-Geschäftsführer Walter Schoefer.