Am Ortseingang von Unterreichenbach steht jetzt ein Schaufloß. Foto: Parage

Die Unterreichenbacher wissen zu feiern. Das haben sie bei den Talhubenfesten bewiesen. Doch wegen der Corona-Krise gab es eine lange Pause. Demnächst dürfen sich die Gäste wieder auf das Fest freuen.

Unterreichenbach ist ein altes Flößerdorf. Die Flößerei hatte im Nordschwarzwald einst eine große Bedeutung.

Wer baute das Schaufloß? Auf diese Tradition weist jetzt ein Schaufloß hin. Wer von Dennjächt kommt, sieht es am Ortseingang von Unterreichenbach. Gebaut haben es die jungen Leute der Flößervereinigung Unterreichenbach, teilte Bürgermeister Carsten Lachenauer am Montag auf Anfrage unserer Redaktion mit. Die Betonplatte finanzierte der Förderverein für Unterreichenbach. Dieser Verein unterstützt gemeinnützige Projekte in der Gemeinde und pflegt die Ortsgeschichte. Das erste Projekt war die Errichtung des Flößerdenkmals in Unterreichenbach. Weitere Maßnahmen waren der Osterbrunnen, die Weihnachtskrippe im Ortspark, Sitzgruppen, der Umbau des Flößermuseums und der Bau eines Flößerwegs an der Nagold. Zudem unterstützte der Verein die Feuerwehr finanziell beim Beschaffen eines Laiendefibrillators. Zuschüsse gewährte er für den Seniorenkreis und die Jugendarbeit von Vereinen. Auch jährliche Veranstaltungen wie die Museumshocketse oder den Glühweinverkauf unterstützt der Verein. Neben der Betonplatte sorgt der Verein zudem dafür, dass das Schaufloß ein Schild bekommt.

Wie entstand das Talhubenfest? Der Förderverein nimmt stets am Talhubenfest teil. Es findet diesmal am 2. und 3. September und damit am vorletzten Wochenende in den Sommerferien statt. 1978 hat es das Fest zum ersten Mal gegeben. Die Idee entstand seinerzeit bei einer Vereinsbesprechung im Rathaus auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Hartmut Kuhlmann. Mit dem Fest sollte an die mehr als 600 Jahre alte Flößertradition in Unterreichenbach erinnert werden. Bis 2017 wurde es im dreijährigen Rhythmus 14 Mal veranstaltet. Dann kam Corona und 2020 fiel das Fest aus. In diesem Jahr ist es nach sechsjähriger Pause wieder so weit.

Nachtfahrt mit Fackelbeleuchtung

Woher hat das Talhubenfest seinen Namen? Der Name des Festes steht in enger Verbindung mit der Flößerei, heißt es auf der Homepage der Gemeinde Unterreichenbach. Früher lebten viele Bewohner eines Dorfes von der Flößerei. Die Flößer banden die Holzstämme zusammen und ließen sie talabwärts treiben. Die Huben waren einst die im Tal liegenden Gehöfte.

Was ist beim Fest geboten? Höhepunkte des Festes sind die Schaufahrten der Unterreichenbacher Talhubenflößer auf einem mehr als 100 Meter langen Originalfloß. Auf dem Programm steht eine Nachtfahrt mit Fackelbeleuchtung, ein Feuerwerk und die Wehrdurchfahrt am Ende des Festes.