Klaus Mack (links) testet die App "Öffis" mit Patrick Speiser direkt an der Haltestelle vor dem Wahlkreisbüro in Bad Wildbad. Foto: Büro Mack

Von einem Zehn-Minuten-Takt im ländlichen Raum können viele nur träumen. Patrick Speiser aus Horb kann ihn nutzen, und zwar mit der App "Öffis".

Horb - Die App "Öffis" kombiniert alle Möglichkeiten aus Bus, Bahn, Mitfahrgelegenheit – und bald auch Fahrrad, Taxen, E-Scooter und Carsharing, um am schnellsten ans Ziel zu kommen.

So wählt Patrick Speiser, Mitgründer der Firma Mobi-Tech aus Horb, immer die nächste Verbindung, gerne auch mal nur zehn Minuten später. Das zeigt er dem CDU-Bundestagsabgeordneten für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt, Klaus Mack, auf seinem Smartphone.

"Das ist eine Innovation auf dem Weg in eine moderne, individuelle, vernetzte Mobilität. Diese Art der Auskunft berücksichtigt, dass Nutzerinnen und Nutzer je nach Lebenssituation auf ganz unterschiedliche Angebote der Fortbewegung angewiesen sind", sagt Mack.

Ursprünglich für den Privatgebrauch programmiert

Bei der reinen Auskunft einer Verbindung soll es für Speiser und Mitgründer Daniel Teigland, der die App ursprünglich für den Privatgebrauch programmiert hat, nicht bleiben. Zusammen mit der Hochschule Pforzheim hat die Firma Mobi-Tech einen Forschungsantrag gestellt.

In einem nächsten Schritt sollen auch Tickets oder die nächste Strecke mit dem Leihfahrzeug gebucht werden können. "Dazu müssen wir noch viele Gespräche führen und Überzeugungsarbeit leisten", sagt Speiser und verweist auf die unterschiedlichen Verbundstrukturen und die Vielzahl an Mobiliätsanbietern in Deutschland.

Jeder soll seine Mobilität in eigener Hand haben

Seine Vision ist, dass jeder seine Mobilität über nur die eine App selbst in der Hand hat. Routen können vorgeplant werden, die integrierte künstliche Intelligenz lernt aus Gewohnheiten. "Wir denken dabei aus der Sicht der Endkunden, für die es kostenfrei und einfach sein soll, etwas fürs Klima zu tun. Nur wenn der Umstieg attraktiv ist, können wir gemeinsam CO reduzieren", sagt Speiser.

Er hat dabei vor allem die Pendler im Blick, die gut ein Drittel der Verkehrsteilnehmer ausmachen. Mit sieben Unternehmen – darunter das Landratsamt Freudenstadt, die Krankenhäuser im Landkreis oder auch die Kreissparkasse – bestehen aktuell Verträge zur Nutzung von Mitfahrgelegenheiten für die Mitarbeitenden.

Anwendung wird in Deutschland tausendfach genutzt

Das stärke das Umweltbewusstsein im gesamten Betrieb und spare laut Speiser bis zu elf Tonnen CO je 200 Personen im Monat, was die Firmen errechnet bekommen. "Zudem sparen sie Parkplätze und motivieren ihre Belegschaft zu einem gemeinsamen Ziel", sagt er.

Mit der App fährt die Firma Mobi-Tech gut. Auf über 20.000 Smartphones bundesweit wird die Anwendung genutzt, sie gilt mit über 500 Bewertungen und 4,5 Sternen als eine der beliebtesten in ihrer Sparte. Und Speiser denkt weiter. Mit anonymisierten Daten ließe sich künftig der Ausbau des ÖPNV effizient und zielgerichtet gestalten.

Ein spannender Ansatz, sagt der Abgeordnete Mack: "Statt nur einen Stundentakt zu fordern, den am Ende niemand nutzt, ist es doch zielführender mit einer intelligenten App die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV besser zu bedienen."