Die Gemeinde Neuweiler steht finanziell besser da als gehofft. Foto: © Nico - stock.adobe.com

Durch gestiegene Gewerbesteuereinnahmen sieht die Lage besser aus als gedacht.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Inflation sorgen vielerorts für eine angespannte Finanzlage. In Neuweiler indes fällt der aktuelle Finanzzwischenbericht „deutlich positiv“ aus, wie Bürgermeister Martin Buchwald in der jüngsten Gemeinderatssitzung preisgab.

Maßgeblich verantwortlich dafür sind die Gewerbesteuereinnahmen, die um 300 000 Euro höher ausfallen als geplant (1,1 Millionen Euro). Aber auch die „privatrechtlichen Leistungsentgelte“ – hauptsächlich handelt es sich dabei um Erlöse aus dem Verkauf von Holz – bringen rund 20 000 Euro mehr ein als gedacht (rund 988 000 Euro). Das liege, so Buchwald, vor allem an der Preisentwicklung für Holz im Frühjahr. Inzwischen seien die Preise – leider – wieder gesunken. Für Zinsen und ähnliche Aufwendungen werden 15 000 Euro weniger fällig, als Kämmerin Carola Reichert es kalkuliert hatte.

Höhere Ausgaben

Weniger gut sieht es dagegen beim Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer aus: Hier nimmt Neuweiler voraussichtlich rund 67 000 Euro weniger ein als geplant (2,1 Millionen Euro). Mehrausgaben werden indes für das gemeindeeigene Personal fällig: Durch Tarifabschlüsse sowie die Entwicklung im Kindergartenbereich ist hier mit rund 8300 Euro Mehrkosten zu rechnen, wie der Sitzungsvorlage zu entnehmen ist. Die Kosten für Sach- und Dienstleistungen, worunter auch Strom- und Heizkosten fallen, schlagen aufgrund der gestiegenen Preise mit rund 14 400 Euro mehr zu Buche, als in ursprünglich kalkuliert.

Die gestiegenen Gewerbesteuereinnahmen haben freilich auch eine höhere Gewerbesteuerumlage zur Folge: Statt 83 000 Euro, die eingeplant waren, rechnet die Kämmerin nun mit rund 114 000 Euro. Die Kreisumlage steigt um 16 000 Euro auf rund 1,4 Millionen Euro.

„Nur“ eine halbe Million Euro

Insgesamt verbessert sich das geplante ordentliche Ergebnis der Gemeinde Neuweiler um 205 300 Euro. Trotzdem, bedauert Buchwald, steht unterm Strich nach wie vor ein Minus von rund 198 000 Euro. Diese Mittel entnehme man aus Rücklagen. Weil die Finanzlage ja nun besser ist als geplant, muss die Gemeinde weniger Kredite aufnehmen, so Buchwald. Statt einer Million Euro reiche eine halbe Million.

Am Jahresende werde Neuweiler Schulden in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro haben. Die liquiden Mittel schrumpfen um rund eine Million Euro auf etwa 800 000 Euro.

Das größte Projekt, das für die Gemeinde ansteht, ist der Breitbandausbau im Ort Neuweiler und den Ortsteilen. Der Zuschuss dafür sollte noch dieses Jahr bei der Gemeinde eingehen. Auch der Kindergartenneubau, der im Frühjahr weitgehend fertig wurde, war ein Mammutprojekt. Eine genaue Abrechnung hierfür liege jedoch noch nicht vor, da noch nicht alle Arbeiten restlos erledigt sind, musste Buchwald der Rätin Doris Hamann, die es genau wissen wollte, eine Absage erteilen.