Bei der Übung der Feuerwehr und des DRK werden vier verletzte Menschen gerettet. Foto: Herzog

Die Feuerwehr Schenkenzell übte gemeinsam mit dem DRK am Stockhof die Rettung von Verletzten.

Es qualmte nahezu aus allen Ritzen und Öffnungen, als das erste Feuerwehrfahrzeug mit Einsatzleiter Andreas Wöhrle kurz nach der Alarmierung am Stockhof in Schenkenzell eintraf. Aus dem Fenster des zweiten Obergeschosses schrien eingesperrte Personen um Hilfe, denen die Flucht ins Freie durch den Rauch versperrt war. Zum Glück handelte es sich nur um eine Übung eines solchen Ernstfalls.

Für Wöhrle und sein Team war klar: Menschenrettung vor Brandbekämpfung. Die Drehleiter aus Alpirsbach wurde nachalarmiert, die nacheinander zwei Personen über Fenster am Südgiebel rettete. Gleichzeitig drangen Atemschutztrupps an der hinteren Gebäudeseite durch die Scheune an den Brandherd vor und retteten zwei weitere verletzte Personen. Sie wurden zur weiteren Betreuung und Behandlung an das Rote Kreuz des Ortsverbands Schiltach/Schenkenzell übergeben.

Vier Personen vermisst

Trotz ständigem Training wiederkehrender Abläufe: Die Feuerwehr Schenkenzell gewann bei ihrer Jahresübung am Samstag im Bereich Stockhof wichtige Erkenntnisse. Als Übungsobjekt hatte Kommandant Andreas Haag das Wohn- und Ökonomiegebäude am Stockhof ausgesucht. Angenommen wurde ein Brand mit starker Rauchentwicklung, der bei Arbeiten auf dem Heuboden entstand. Die Leitstelle in Rottweil meldete vier vermisste und verletzte Personen.

Der Einladung der Feuerwehr, die Herbstübung aus sicherer Entfernung mitzuverfolgen und einen Einblick in die Arbeit der Feuerwehr zu bekommen, nutzten bei Kaiserwetter viele Schaulustige.

Löschwasser aus der Kinzig

Mehrere Löschangriffe wurden für die Brandbekämpfung aufgebaut, darunter eine an die Kinzig, die eine etwa 300 Meter lange Schlauchleitung erforderte. Wasser stand auch durch die Löschfahrzeuge und von einem in der Nähe stationierten Hydranten zur Verfügung. Wie sich dabei herausstellte, erwies sich der Druck des Hydranten für die Brandbekämpfung mit der Drehleiter für zu schwach, weshalb die Leitung mit dem Bachwasser umgekoppelt werden musste.

Um ein Übergreifen des Feuers auf Nachbargebäude zu verhindern, wurden Riegelstellungen aufgebaut. Kommandant Andreas Haag schilderte für die Zuschauer den Übungsablauf über Lautsprecher, musste dies dann aber später aufgrund des herrschenden Fahrzeuglärms einstellen. Er zeigte sich hinterher mit dem Übungslauf sehr zufrieden.

Kooperation mit DRK

Beide Abteilungen hätten gut miteinander funktioniert. Die Situation mit dem fehlenden Druck für die Drehleiter sei rasch behoben worden. Seitens des DRK-Ortsvereins wurde von verschiedenen Verletzungen durch Glasscherbe, Kopfplatzwunde und Verbrennungen berichtet. Eine Person mit erlittener Rauchgasvergiftung wurde in die stabile Seitenlage gebracht.

Da alle vier geretteten Personen Rauchgas eingeatmet hatten, wurden sie auf Auffälligkeiten überwacht.

Bürgermeister Bernd Heinzelmann dankte den Einsatzkräften der Feuerwehr und des DRK. „Die Zusammenarbeit hat gut geklappt und das Szenario hat gezeigt, dass ihr fit seid. Schön auch, dass Jung und Alt die Übung beobachtet haben“, lobte der Bürgermeister die ehrenamtlichen Einsatzkräfte.