Beim zweiten Vergabepaket für das Bauprojekt in Überberg sind die Kosten fast doppelt so hoch wie geschätzt. Foto: Köncke

Der Bauausschuss des Altensteiger Gemeinderats hat Arbeiten für den Ausbau des Feuerwehrgerätehauses Überberg vergeben. Die Kosten sind fast doppelt so hoch wie erwartet.

Altensteig - Den Beschluss über den Umfang der geplanten Maßnahmen hatte der Altensteiger Gemeinderat bereits vor einiger Zeit gefasst. Als Bürgermeister Gerhard Feeß bei der Vergabe weiterer Gewerke einen Blick auf die enormen Preissteigerungen bei der Heizungstechnik, der Elektroinstallation und den Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen warf, sei er nicht nur verwundert, sondern erschrocken gewesen, gab er in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses des Gemeinderats offen zu – auch wenn bei den Elektroarbeiten zusätzliche Anlagenteile ausgeschrieben worden seien, wie die Erweiterung der Anschlussmöglichkeiten in der Fahrzeughalle, zusätzlich notwendige Elektroverteiler, Integration der Feuerwehrtechnik durch einen Alarmbildschirm und Funkübertragung und Möglichkeit der Notstromeinspeisung sowie im Sanitärbereich die Erneuerung der Abgasabsaugung in der Fahrzeughalle und die Erneuerung der WC-Anlage für Männer.

Die Elektrofirma Herter und Schmidt aus Altensteig verlangt 86 653 Euro (Kostenvoranschlag: 31 000 Euro ), Heizungsbau Genkinger aus Pfalzgrafenweiler 47 803 Euro (Voranschlag 18 000 Euro) und Fuchs aus Altensteig 86 179 Euro statt der veranschlagten 40 000 Euro.

Mehr als 340 000 statt 176 000 Euro

In der Ausschusssitzung wurden außerdem folgende Aufträge vergeben: Zimmerarbeiten an die Firma Frey aus Simmersfeld für 61 483 Euro, Gerüststellung an die Firma Schäfer in Nagold für 12 141 Euro, Dachdeckerarbeiten an die Firma Frey aus Simmersfeld für 18 894 Euro und Benath und Enderle aus Nagold erhält für die Flachdachabdeckung 18 000 Euro. Das zweite Vergabepaket hat ein Volumen von 341 155 Euro statt der erwarteten 176 000 Euro.

Keine Kompensation möglich

Bei den exorbitanten Preissteigerungen sollte die Stadt in Zukunft darüber nachdenken, ob man alle Wünsche erfüllen könne, gab Tobias Schmid zu bedenken. Damit stelle sich für ihn erneut die Frage, ob der Ortsvorsteher ein eigenes Büro brauche, "aber die Entscheidung ist gefallen, und ich möchte kein neues Fass aufmachen". Auf jeden Fall seien Kompensationsmöglichkeiten zu prüfen. Das sei im vorliegenden Fall nicht möglich, erhielt der CDU-Stadtrat von Hochbauamtsleiter Andreas Bayer zur Antwort. Ortsvorsteher Werner Gogolin war der gleichen Meinung "weil alles mit allem zusammenhängt". Im Übrigen hätten die Altensteiger Stadtwerke bei ihrem Gewerk ein noch höheres Angebot vorgelegt als die Mitbewerber.

Zuschüsse wachsen nicht mit den Kosten

Gogolin geht davon aus, dass die Baukosten noch stärker steigen werden. In Zukunft müsse sich die Stadt noch mehr überlegen, was man bei Bauwerken einsparen könne, forderte Holger Reichert. Könnten sich die Mehrkosten auch auf den staatlichen Zuschuss beim Ausgleichsstock positiv auswirken? "Leider nein", erhielt FWV-Stadtrat Dieter Renz von Amtsleiter Bayer gesagt. Entscheidend sei, was beim Antrag an Kosten aufgeführt worden seien. Bei der Abstimmung zum zweiten Vergabepaket enthielt sich Tobias Schmid.