Der wiedergewählte und zum Oberbrandmeister ernannte Kommandant Marcus Gnirß (von links), sein scheidender Stellvertreter Matthias Braun, der neu gewählte Stellvertreter und Oberlöschmeister Andreas Hipp, die Verabschiedeten Ludwig Schneider und Norbert Hohendorf sowie die Geehrten Daniel Guttmann und Stefan Seifert mit Bürgermeister Gerd Hieber Foto: Fahrland

Zur Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Sulz, Abteilung Stadt, versammelten sich 84 Teilnehmer in der Fahrzeughalle auf Sulz-Kastell.

Sulz - Erneut wurde Marcus Gnirß zum Abteilungskommandanten gewählt. Beisitzer Andreas Hipp löst Matthias Braun als Stellvertreter ab. Er kandidierte nicht mehr und wurde mit einem Präsent aus dem Ausschuss verabschiedet.

Seit der letzten Hauptversammlung im Dezember 2019 leistete die Wehr 3948 Einsatzstunden. 246 Einsätze teilten sich auf in 125 Brandeinsätze, 105 technische Hilfeleistungen, zwei Feuersicherheitsdienste und 14 sonstige Einsätze. 6303 Einsatzkilometer würden gut viermal die Strecke Sulz-Hamburg hin und zurück ergeben, erklärte Gnirß. Er ging auf Vorteile der digitalen Alarmierung, die Optimierung der neuen Alarm- und Ausrückeordnung sowie die wichtigsten Einsätze und ihre Verteilung auf die Wochentage und Uhrzeiten ein. Höhepunkte waren die Schlüsselübergaben für einen neuen Kommandowagen, ein Löschfahrzeug und einen Mannschaftstransportwagen.

Kameradschaftspflege schmerzlich vermisst

Die Jahresberichte von Uwe Springwald verlas Matthias Braun. Die Bandbreite reichte vom Löschen brennender Zimmer, Gebäude, Schuppen und Gartenhäuser über Verkehrsunfälle, Türöffnungen, Tierrettung, Einsätze bei Sturm, Starkregen und Hochwasser bis zum Fehlalarm von Brandmeldeanlagen. Um Ölspuren und umgestürzte Bäume auf Straßen kümmert sich mittlerweile der Straßenbaulastträger. Die Feuerwehr unterstützt nur noch im Notfall.

Immer wieder führe er sich als Leitfaden die Ergebnisse der Umfrage zu Gemüte, mit der Matthias Braun und er vor fünf Jahren in ihre erste Dienstzeit gestartet seien, verriet Gnirß. Dank der Ausrüstung auf neuestem Stand der Technik stehen aktuell normale Übungsdienste und die schmerzlich vermisste Kameradschaftspflege oben auf der Wunschliste.

Lücken durch Mitgliederwerbung schließen

Unerlässlich, aber nicht ausreichend für die Gewinnung neuer Kameraden ist die Jugendfeuerwehr unter der Obhut von Martin Lutz. Der Rückgang um sechs auf 57 Wehrleute erscheine nicht dramatisch, doch etwa ein Viertel der Mannschaftsstärke werde man allein aus Altersgründen in den nächsten fünf bis 15 Jahren einbüßen, prophezeite Gnirß. Dem Aufruf im Mitteilungsblatt war nur ein Kamerad aus Bochingen gefolgt, der aufgrund seiner Arbeitsstelle tagsüber in Sulz verfügbar ist. Man werde verstärkt auf Quereinsteiger und Werbung im eigenen Umfeld setzen müssen. Auch der Kreisfeuerwehrverband plane eine Werbeaktion.

Der Jugendfeuerwehr hielten trotz Corona 45 Jugendliche aus dem Stadtgebiet die Treue, berichtete Mitglied Clemens Frick. Sie mussten auf die 24-Stunden-Übung und das Kreiszeltlager verzichten, freuten sich aber in Zeiten ohne Präsenz über Weihnachtstüten und schöne Stunden durch Online-Dienste, Rätsel und ein Gewinnspiel.

Wunsch nach Sanierung der Hoffläche

555 Buchungen hatte Alexander Schmidt vorgenommen. Bürgermeister Gerd Hieber würdigte die hundertprozentige Einsatzbereitschaft zur Sicherheit der Bürger rund um die Uhr. Die Grußworte der Gesamtwehr von Eugen Heizmann überbrachte Stellvertreter Thorsten Schlotterbeck. Trotz coronabedingter Einschränkungen und weniger Übungsdiensten seien alle Einsätze mit professioneller Disziplin bewältigt worden. Für 2023 wurde der Ersatz weiterer Fahrzeuge angekündigt. An Hieber erging die Bitte zur Sanierung der Hoffläche, die nicht im Investitionsplan steht.

Der neue Leiter des Oberndorfer Polizeireviers Timo von Au beleuchtete die gemeinsamen Parallelen und Ziele. Man begebe sich in Gefahr, was schmerzhaft oder tödlich enden könnte, um Menschen zu retten und Sachwerte zu erhalten. Bereitschaftsleiter Carsten Rinke vom DRK Sulz erinnerte an die gemeinsame Übung zum Entkleiden eines Atemschutzträgers und lobte den guten Ausbildungsstand.

Beförderungen, Ehrungen und Verabschiedungen

Beförderungen: Marcus Gnirß zum Oberbrandmeister, Andreas Hipp zum Oberlöschmeister, Kai Fitaschek zum Oberfeuerwehrmann.

Ehrungen: Ehrenabzeichen in Gold für 40 Jahre: Ludwig Schneider. In Silber für 25 Jahre: Stefan Seifert und Torsten Riedschy. In Bronze für mindestens 15 Jahre: Daniel Guttmann und Andreas Hipp.

Verabschiedungen: Auf beispielhafte Feuerwehrkarrieren, zahlreiche Lehrgänge und einen hohen Ausbildungsstand blicken Ludwig Schneider und Norbert Hohendorf zurück. Beide zogen sich Anfang 2021 nach über 40 Jahren aus dem aktiven Dienst zurück und wurden nun offiziell mit Urkunden, Geschenk und viel Beifall verabschiedet.