Die bislang unbekannten Täter haben eine Volksbank-Filiale in Rheinhausen ins Visier genommen. Durch die Sprengung wurden Wände und Fenster zerstört, Scherben reichten bis zur anderen Straßenseite. Foto: Feuerwehr Rheinhausen

Zerstörte Wände, geborstene Fensterscheiben und ein kaputter Geldautomat: Unbekannte haben die Volksbank-Filiale in Rheinhausen in ein Trümmerfeld verwandelt. Die Bewohner, die im selben Gebäude wohnen, blieben unverletzt.

Die Serie der Automatensprengungen reißt nicht ab: Bislang unbekannte Täter sprengten am vergangenen Samstag gegen 4.30 Uhr den Geldautomat der Volksbank-Filiale im Ortsteil Oberhausen – in einem voll bewohnten Mehrfamilienhaus.

Die Feuerwehr Rheinhausen wurde um 4.34 Uhr alarmiert, parallel dazu die Feuerwehr Herbolzheim mit Drehleiter und Einsatzleitwagen, der Kreisbrandmeister sowie der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen. Darüber informiert die Wehr in einer Pressemitteilung. Auch die Polizei war mit mehreren Streifen vor Ort, ein Polizeihubschrauber wurde ebenfalls zur Fahndung hinzugezogen.

Wände waren in sich zusammengefallen

Nach der Erkundung durch den Einsatzleiter ergab sich folgendes Bild: Das Erdgeschoss war im Bereich der Filiale großflächig zerstört. Massiv gemauerte Zwischenwände und Leichtbauwände waren in sich zusammen gefallen. Die Fenster des Automatenraums waren komplett herausgedrückt, die Scherben verteilten sich bis auf die andere Straßenseite. Mehrere geparkte Fahrzeuge waren beschädigt. Aus dem Automatenraum stieg leichter Rauch auf, ein Entstehungsbrand war durch Bewohner des Gebäudes bereits vor Eintreffen der Feuerwehr mittels Feuerlöscher gelöscht worden. Personenschäden waren glücklicherweise nicht zu verzeichnen, berichtet die Feuerwehr.

Durch Videoaufnahmen, die von Augenzeugen aufgenommen wurden, stellte die Polizei fest: Die drei Täter mussten Feststoffsprengmittel verwendet haben. Erfahrungsgemäß ist in solchen Fällen nicht auszuschließen, dass sich noch nicht umgesetztes Sprengmittel in den Trümmern befinden könnte, so die Feuerwehr. Aus diesem Grund wurde seitens Polizei ein sogenannter Delaborierer, also Kampfmittelräumer, aus Stuttgart nachgefordert.

Gegen 7.30 Uhr traf das Delaborier-Team ein und konnte nach rund 45 Minuten feststellen, dass kein Sprengstoff mehr vorhanden war. Nach Abschluss der kriminaltechnischen Spurensicherung begann die Feuerwehr gegen 9.30 Uhr mit der Sicherung der Einsatzstelle und des Gebäudes.

Insgesamt 30 Quadratmeter Fenster zerstört

Da etwa 30 Quadratmeter Fensterfläche zu verschließen waren, musste durch die Einsatzleitung ausreichendes Material beschafft werden. Parallel dazu nahm der Fachberater Bau der Feuerwehr Rheinhausen eine Inaugenscheinnahme des Gebäudes, des Schadenausmaßes und der möglichen Auswirkungen auf das Tragsystem und die Standsicherheit vor. Gegen 10.30 Uhr durften die Anwohner des Gebäudes wieder in ihre Räumlichkeiten zurück. Die Feuerwehr Rheinhausen war mit über 25 Kameraden knapp neun Stunden lang im Einsatz.

Mit wie viel Bargeld die Täter entkommen sind, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen. Das Kriminalkommissariat Emmendingen hat die Ermittlungen übernommen und sucht unter Telefon 07641/58 20 Zeugen.

Info – Die Serie geht weiter

Die Sprengung des Geldautomaten in Rheinhausen ist längst kein Einzelfall mehr. Seit August 2023 – getroffen hatte es damals einen Automaten in Allmannsweier – ist es im Ortenaukreis zu sechs Sprengungen gekommen. Dieser Fall ist nun der siebte in sieben Monaten. Zuvor hatten die Sprenger am 12. Januar einen Geldautomaten in Kappel ins Visier genommen. Auch dort verwandelten die bislang Unbekannten eine Bankfiliale zu einem Trümmerfeld.