Insgesamt 88 Alarmierungen, darunter 16 Brände, riefen die Einsatzkräfte der Feuerwehr Schömberg im vergangenen Jahr zur Hilfe. Unter Pandemie-Bedingungen stellten sie sich den Herausforderungen der Schadensereignisse mit bewährt hoher Kompetenz, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde Schömberg.
Schömberg - "Unsere Feuerwehr und jeder Einzelne haben sich hervorragend geschlagen", resümierte Gesamtkommandant Rainer Zillinger im Rückblick, zumal die Corona-Verordnungen auch die Feuerwehr einschränkten und beispielsweise keine Übungen oder Lehrgänge zuließen. Umso höher wertet der Gesamtkommandant die in fast 2000 Stunden absolvierten Einsätze, bei denen unterschiedliche Geräte zur Anwendung kamen. Nach wie vor hat nämlich die Technische Hilfeleistung den höchsten Anteil und schlug 2020 mit 24 Einsätzen zu Buche.
Hoher Prüfungsaufwand
Während speziell die technischen Aspekte durch Übungen quasi ihre Funktionskontrollen erhalten, war zur Pandemiezeit vor allem Gerätewart Uli Wegner gefordert. "Unser System mit einem hauptamtlichen Gerätewart ist so wichtig wie nie", hob Zillinger den Prüfungsaufwand für einsatzrelevante Geräte und Fahrzeuge hervor, der die störungsfreie Nutzung gewährleistet. Das wissen offenbar auch andere Wehren im Landkreis Calw zu schätzen und suchen Wegners Wissen für die eine oder andere Geräteprüfung oder -reparatur, wie der Gesamtkommandant berichtet.
So sehr die Feuerwehrleute gemeinsame Übungen oder Kameradschaftsabende vermissen, mit Blick auf die Pandemie und den einhergehenden Vorgaben sieht nicht nur Zillinger sich in der Grundstruktur bestätigt. "Speziell in dieser Zeit hat sich unsere Ausrichtung ›eine Feuerwehr mit fünf Standorten‹ bezahlt gemacht und bietet jedem Ortsteil den Grundschutz durch die eigene, verfügbare Feuerwehr", erinnerte der Gesamtkommandant an Abstands- und Kontaktregeln. "Dieser Umstand bietet unserer Bevölkerung, den Betrieben und in Schömberg arbeitenden Menschen einen hohen Sicherheitsstandard, der sich unter anderem in der kurzfristigen Realisierung eines Anhängers mit Schutzausrüstung wegen der Pandemie zeigt", würdigte Bürgermeister Matthias Leyn die Umsicht und anhaltende Einsatzbereitschaft der Feuerwehrangehörigen.
Mehr noch, die Feuerwehr verzeichnete vergangenes Jahr elf Zugänge bei den Aktiven. Drei davon wechselten aus der Jugendfeuerwehr. "Der Wille für den Dienst am Nächsten und das Interesse an unserer Arbeit motivierte acht Quereinsteiger, sich aktiv einzubringen", hob der Gesamtkommandant die Initiative der Neuen hervor. Dennoch äußert Zillinger auch einen Wermutstropfen, befindet sich doch die Jugendfeuerwehr seit mehr als einem Jahr im Lockdown. Er und die Betreuer hoffen, dass die Nachwuchskräfte alle die Treue halten.
Gute Zusammenarbeit
"Die Zusammenarbeit im ersten Jahr nach den Wahlen von Kommandant Rainer Zillinger mit seinen Stellvertretern Uli Wegner und Michael Kraft war von der Pandemie geprägt, hat sich aber super bewährt", sprach der Bürgermeister den Feuerwehrleuten Anerkennung aus. "Die sehr intensive Abstimmung aller Abteilungen ist der Grundstein zum Erfolg der Feuerwehr in Schömberg", verwies Zillinger auf das Zusammenwirken.
Trotz des verhaltenen Betriebs für Brandschutzkräfte war die Feuerwehr nicht untätig. Natürlich wurde vieles digital bewerkstelligt, doch der Beschaffungsausschuss setzte seine Planungen für den Gerätewagen Logistik 2 (GWL2) fort und auch der Feuerwehrbedarfsplan wurde entsprechend seiner Anforderung fortgeschrieben, damit der Gemeinderat ihn beraten kann. Für die Gesamtfeuerwehr wurde bereits ein Mannschaftstransportfahrzeug in Dienst gestellt, das in Schwarzenberg stationiert ist.
"Beförderungen und Ehrungen der Feuerwehrangehörigen werden wir in verdientem Ambiente vornehmen, sobald es die Rahmenbedingungen wieder zulassen", stellt Gesamtkommandant Zillinger in Aussicht.
