Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war vor Ort. Foto: Dold

„Gefahrenlage, Sie können hier nicht durch“: Das hörten am Montagmorgen viele Autofahrer von der Feuerwehr, als sie das Affentäle in Tennenbronn hochfahren wollten.

Selbst ein Linienbus hatte keine Chance und musste wenden.

Die Vorsicht hatte ihren Grund. Im Betriebsgebäude des Tennenbronner Schwimmbads war Chlor ausgetreten. Ein Mitarbeiter hatte offenbar dem Wasser Chlor zugesetzt, das dann gasförmig austrat. Das bemerkte der Betreiber und er alarmierte kurz vor 9 Uhr morgens die Feuerwehr.

Atemschutzträger waren im Einsatz. Foto: Dold

Rasch breitete sich der beißende Chlorgeruch im Affentäle aus – vor allem talabwärts. „Chlor ist schwerer als Luft, deshalb sinkt es ab“, informierte Feuerwehr-Pressesprecher Danny Barowka, der selbst als Atemschutzträger im Einsatz war.

Die Feuerwehren aus Schramberg und Tennenbronn waren unter der Leitung von Stadtbrandmeister Claus Dierberger. Die Einsatzkräfte saugten das ausgetretene Chlorgas im zweiten Untergeschoss des Gebäudes ab. Im Außenbereich wurde das Chlor mit Wasser niedergeschlagen und somit unschädlich gemacht.

Wasser machte das Chlor unschädlich. Foto: Dold

„Die Konzentration in der Luft war niedrig“, konnte Dierberger beruhigen. Die Messergebnisse waren nicht allzu hoch. Und doch: Wäre der Betrieb des Freibads bereits gelaufen, wäre aufgrund des Chlorgases mit Verletzten zu rechnen gewesen.

Ohne Schutzanzüge ging nichts. Foto: Dold

Chlorgas ist giftig beim Einatmen. Es wirkt sehr stark reizend auf die Atemwege, aber auch auf Augen, Haut und die Verdauungswege. Lungenschäden, bei chronischer Einwirkung auch Herz- und Kreislaufschäden, sind auch nach anfänglicher Beschwerdefreiheit möglich, heißt es auf Chemie.de.

Kurzzeitig wurde überlegt, die Bevölkerung über die Nina-Warn-App zu informieren, so der Stadtbrandmeister. Allerdings waren die Messwerte dann schnell recht niedrig, so dass dieser Schritt wieder verworfen wurde.

Mit starken Schutzausrüstungen gingen die Feuerwehrleute ans Werk. Foto: Dold

Vor Ort waren auch die Einsatzkräfte des DRK und auch Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr und Ortsvorsteher Manfred Moosmann machten sich ein Bild von der Lage.