Die Wehrleute müssen zu viele Aufgaben übernehmen, die durch Ehrenamtliche allein nicht mehr zu stemmen sind. Bald soll es nun einen hauptamtlichen Gerätewart mit einer 50-Prozent-Stelle geben.
Der Gemeinderat hat jüngst zugestimmt, eine 50-Prozent-Stelle für einen Feuerwehr-Gerätewart in die kommenden Haushaltspläne aufzunehmen. Damit wird anerkannt, dass die bisherige Arbeit in den einzelnen Abteilungen nicht mehr nur ehrenamtlich gestemmt werden kann.
„Auch wenn die Halbtagsstelle zum Tragen kommt, gibt es noch genügend Arbeit, welche ehrenamtlich geleistet werden muss“, sagt Bürgermeister Michael Kollmeier. Die aktuelle Situation mit den sechs Einsatzabteilungen, 240 Einsatzkräften, zwölf Fahrzeugen und einer Vielzahl von Ausrüstungsgegenständen sei so nicht mehr tragbar, obwohl das ehrenamtliche Engagement riesengroß sei, sagt auch der Gesamtkommandant Markus Ziganczuk.
Feuerwehr soll entlastet werden
Der Schritt, einen hauptamtlichen Gerätewart zu suchen, sei nicht nur nachvollziehbar, sondern auch für die Zukunft wichtig. Die steigenden Anforderungen im Feuerwehrwesen und die stetige Erweiterung der Ausrüstung erforderten für die Prüfungen, Wartungen und Reparaturen einen hohen Zeiteinsatz. Bisher wurde diese Arbeit ehrenamtlich geleistet, teilweise hätten die Feuerwehrmänner dafür Urlaub nehmen müssen. Schäden und Mängel konnten deshalb in nur wenigen Fällen unmittelbar beseitigt werden.
So kam es schon mal vor, dass die Ausrüstung und die Fahrzeuge in der Zeit der Wartung und Reparatur nicht für die Einsätze zur Verfügung standen. „Es besteht dringender Handlungsbedarf“, so Micheal Kollmeier. Die Feuerwehr zu entlasten, ist das Ziel. Sich dabei alleine auf den ehrenamtlichen Einsatz zu stützen, das sei bei dem steigenden Umfang aber nicht mehr möglich.
„Bei der Feuerwehr Hüfingen konnten viele Prüfvorschriften in den vorgeschriebenen Intervallen aus Zeitgründen nicht eingehalten werden.“ Mit der Schaffung dieser 50-Prozent-Stelle, der Gerätewart ist dann für alle Abteilungswehren zuständig, sollen auf jeden Fall diese notwendigen Prüfungen im Zeitrahmen erledigt werden, wobei es ohne ehrenamtliche Unterstützung der Gerätewarte nicht zu schaffen sei.
Zahlreiche Prüfungen notwendig
Einige Beispiele, so der Gesamtkommandant, sollten dies verdeutlichen. So müssen die Schläuche zur Reinigung und Prüfung in die Zentrale Schlauchwerkstatt nach Donaueschingen befördert und wieder abgeholt werden. Dies gilt auch für die Befüllung von Atemschutzflaschen sowie die Reinigung und Prüfung von Lungenautomaten in der Zentralen Atemschutzwerkstatt in Donaueschingen. Die Schutzkleidung kommt zum Waschen nach St. Georgen. Ankommende Lieferungen würden derzeit über den städtischen Bauhof oder das Rathaus abgewickelt.
Hinzu kommen zahlreiche Prüfungen der Geräte, Reinigen und Desinfizieren von Ausrüstung, Abwicklungen von Wartungen, Prüfungen, und Reparaturen externer Firmen und TÜV am Standort, regelmäßige Probe- und Pflegeläufe von Motor- und Akkugeräten und die Dokumentation und Inventarisierung. Ein hauptamtlicher Gerätewart kann nicht nur all diese anfallenden Arbeiten übernehmen, sondern er ist auch ständiger Ansprechpartner vor Ort, der für das Gebäude und die Technik verantwortlich ist.
Durch die 50-Prozent-Stelle würden Investitionen für externe Arbeiten minimiert und die Einsatzbereitschaft sei schneller wieder vollumfänglich gewährleistet. Mit der Abstimmung im Gemeinderat ist nun ein erster wichtiger Schritt getan, nun gilt es, im neuen Jahr eine Stelle auszuschreiben, so Bürgermeister Kollmeier.
In Nachbargemeinden
Personal
Den Weg eines hauptamtlichen Gerätewarts geht Hüfingen nicht alleine. Der Blick in die Nachbargemeinden zeigt dies: Einen hauptamtlichen Gerätewart haben Löffingen (gleiche Einwohnerzahl), Blumberg, Bad Dürrheim, Engen, Titisee-Neustadt, St. Georgen, aber auch kleinere Gemeinden wie St. Blasien oder Tengen. Donaueschingen mit 21 000 Einwohner hat 1,5 hauptamtliche Gerätewartstellen.