In Klosterreichenbach sind wieder die Bagger angerollt. Foto: Asal Architekten

Die Arbeiten in dem Baiersbronner Ortsteil sollen bis Anfang 2025 beendet sein.

Die Gemeindewerke Baiersbronn melden den Beginn des zweiten Bauabschnitts für ihre nachhaltige Heizzentrale für das Fernwärmenetz in Klosterreichenbach.

Dieser Bauabschnitt umfasst die Errichtung eines Fundaments für einen zweiten Pufferspeicher und eine Stützwand am Hang sowie den Bau eines Hackschnitzelsilos und einer Gebäudeerweiterung für den Hackschnitzelkessel.

„Wir freuen uns über den Fortschritt bei unserer Heizzentrale, die einen großen Beitrag zum Klimaschutz in der Gemeinde Baiersbronn leistet“, wird Bürgermeister Michael Ruf in der Mitteilung zitiert. Die Fernwärme in Klosterreichenbach sei ein entscheidender Schritt, um die Bürger „verlässlich und zukunftssicher mit klimafreundlicher Wärme zu versorgen,“ so Ruf.

Hackschnitzel als Hauptversorger

Baubeginn war Mitte Februar, die Arbeiten sollen bis Anfang 2025 abgeschlossen sein, um den Betrieb noch im kommenden Winter aufzunehmen. Durch die Integration der neuen Elemente wird es möglich sein, Hackschnitzel als Hauptversorger zu nutzen. Dabei werden die Pellets als Redundanz und Spitzenabdeckung genutzt. Im Sommer werden mit einer Wärmepumpe die Abwärme der Firma Kafa sowie die Blockheizkraftwerke für die Wärmegewinnung genutzt. Auch im Sommer können Spitzen durch die Pellets abgefedert werden, heißt es weiter.

Der Hackschnitzelkessel wird eine Leistung von 800 kW erzeugen, während ein zusätzliches Blockheizkraftwerk Ende April installiert wird, um bei Spitzenlasten thermische Energie von je 100 kW bereitzustellen. Die erzeugte Elektrizität wird sowohl im laufenden Betrieb genutzt als auch ins Netz eingespeist, um einen nachhaltigen Energiekreislauf zu fördern. Auch die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach ist geplant.

Rund 2,8 Millionen Euro an Gesamtkosten

Erd- und Rohbauarbeiten sowie die Installation des Hackschnitzelkessels schlagen mit 893 000 Euro zu Buche. Für den Rohbau werden 308 000 Euro veranschlagt, der Hackschnitzelkessel kostet 585 000 Euro. Zusätzlich sind 79 000 Euro für das Dach und das Gerüst eingeplant. Alle weiteren Arbeiten – Ausbau des Speichers, Elektroinstallationen, Stahlbauarbeiten, Gestaltung der Fassade sowie die Anlage der Außenanlagen und Regelungstechnik – befinden sich laut Gemeindeverwaltung noch im Ausschreibungsprozess. Die Restsumme für diese Arbeiten liege voraussichtlich zwischen 900 000 und einer Million Euro.

Darüber hinaus wird auch das Fernwärmenetz erweitert, um so noch mehr Haushalten einen Anschluss an die kommunale Wärmeversorgung zu ermöglichen. Die Leitungsarbeiten werden in der Murgtalstraße ausgeführt. Der Netzausbau, der sich über eine Strecke von 230 Metern erstreckt, beginnt am Rathaus in Klosterreichenbach in Richtung Baiersbronn. Auch im Anfangsbereich des Ochsenguts gibt es eine Erweiterung des Netzes.

Gemeinde prüft Fernwärme für weitere Ortsteile

Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung werde das Potenzial der Gemeinde zur Erzeugung und Nutzung von Wärmeenergie ermittelt und bewertet, heißt es weiter. Mit Blick in die Zukunft sei geplant, auch für weitere Ortsteile zu prüfen, ob dort eine Fernwärmeversorgung möglich ist.