Spaß in der Kirche haben – darf man das? Die Ferienkinder in Lautlingen durften – und freuten sich über die Infos von Sigrund Pfeil, Gisela Schemminger und Ortsvorsteher Heiko Peter Melle. Foto: Heiko Peter Melle

Ungewöhnlich ist es für Ferienspielkinder, sich auf historische und kirchliche Spuren zu geben. In der Lautlinger Pfarrkirche St. Johannes durften sie aber Dinge tun, die anderen Kirchenbesuchern sonst verwehrt bleiben.

Den Kirchenraum ganz anders erleben als sonst – und durchaus auch mal etwas lauter: Das durften die Ferienkinder bei einer außergewöhnlichen Kirchenführung der Vinzentinischen Ersthelfer mit Ortsvorsteher Heiko Peter Melle, Mesnerin Gisela Schemminger, Organistin Sigrun Pfeil sowie Maria Sternkopf und Jessica Stichling, die als Betreuerinnen dabei waren.

Ausgelassen und mit Spaß einen Raum entdecken, der sonst eher von Feierlichkeit und Stille erfüllt ist – das soll diese Art der Kirchenraumerkundung den Kindern ermöglichen, und die 17 Kinder freuten sich drauf, zumal an einem heißen Tag, denn in Kirchen ist es bekanntlich herrlich kühl.

Mit allen Sinnen lernten die Lautlinger Ferienkinder die Kirche kennen – in all ihren Facetten

Die Sinne der Kinder wurden angesprochen, als Sigrun Pfeil ihnen die Orgel, die Königin der Instrumente, vorführte. Sie entlockte dem altehrwürdigen Instrument viele interessante Töne und gab ihnen auch Einblick in das Orgelinnere. Die Kinder durften auch selbst in die Tasten greifen, was der Königin der Instrumente teils merkwürdige Töne entlockte.

Doch nicht nur der Hörsinn wurde angesprochen, sondern auch der wichtigste aller Sinne, das Sehen: Die Kinder malten ein Ausschnittbild des Kirchenraumes, ganz individuell gesehen durch ein Fernrohr, das sie aus dem Inneren einer Klopapierrolle bastelten. Die Bilder werden demnächst in einem Gottesdienst vorgestellt und bleiben dann eine Woche im Kirchenraum hängen.

Die Kübele-Hannes haben die Kinder abschließend zum Grillen eingeladen. Foto: Heiko Peter Melle

Das Fühlen wiederum machte viel Spaß mit kaltem Wasser und verbundenen Augen, während das Riechen natürlich mit Weihrauch zu tun hatte. Auf einer ausführlichen Schnitzeljagd durften die Kinder so manche Figur neu entdecken und etwas über die Ausstattung der Kirche erfahren, ehe es in die Sakristei, den Vorbereitungsraum für Pfarrer und Ministranten, ging.

Mesnerin und Gast-Ministrant gewähren den Kindern einen exklusiven Blick hinter die Kulissen

Dort stellten Mesnerin Gisela Schemminger und Gast-Ministrant Oliver Boser den Kindern die Ministrantenbekleidung und den Dienst der Ministranten vor, was für die Kinder schon deshalb besonders interessant war, weil die Sakristei den Kirchenbesuchern sonst verborgen bleibt.

Der Meditationsgarten und die Hasen- und Hühnergehege im Pfarrgarten erkundeten sie nach der Kirchenführung und durften ein leckeres Eis dazu genießen. Abschließend trainierten sie mit verschiedenen Arten von Brotwürfeln auch noch das Schmecken. Sie standen auf dem Zelebrationsaltar bereit, und nach einem Dankgebet, das Basti Fürst sprach, durften alle probieren.

Um viele neue Eindrücke reicher ging es dann mit den Mitgliedern der Narrenzunft Kübele-Hannes noch zum „Abschluss-Grillen“, das diesmal bei der Skihütte stattfand. Die kleine Wanderung dorthin, die am Schulhof begann, absolvierten Kinder und Betreuer gerne mit kleinen Stationen, an denen Aufgaben zu erfüllen waren, um dann den Abschluss der Ferienspiele 2023 ausgiebig zu feiern.