Die Kinder lernen im Schützenhaus in Schwenningen mit Begeisterung den Umgang mit dem Blasrohr. Foto: Bombard

Der Umgang mit einem Blasrohr will gelernt sein – umso besser, dass der Schützenverein Schwenningen bei seinem Ferienprogramm den begeisterten Kindern mit Rat und Tat zur Seite steht. Das Blasrohrschießen entwickle sich dabei immer mehr zu einer anerkannten Sportart.

Die Begeisterung kannte bei den Kindern, die am Blasrohrschießen teilnahmen keine Grenzen – und das nicht nur, weil sich im Schützenhaus relativ schnell erste Erfolge einstellten.

Erstmals hatte der Schützenverein Schwenningen in diesem Jahr mit dieser noch jungen Disziplin am Ferienprogramm teilgenommen und aufgrund der Resonanz auf Anhieb zwei Termine im Ferienkalender fixiert. Was ansonsten aus dem Amazonasgebiet, indigenen Völkern aus Südamerika oder Asien bekannt ist, beginnt sich seit ein paar Jahren als eigenständige Disziplin auch in Europa zu etablieren. Inzwischen gibt es bereits deutsche und internationale Meisterschaften.

Die Kinder sind kaum noch zu bremsen

Jedenfalls erschien dem Schützenverein vor rund ein bis zwei Jahren die Zeit reif, mit dieser neuen Sportart sein Angebot zu erweitern. Mit Blick auf das Teilnehmerfeld an diesem Ferienprogrammpunkt sieht sich Oberschützenmeister Hans-Martin Fahrner bestätigt. Diese Sportart könnte für erfrischenden Schwung im Vereinsleben sorgen, so wie es auch beim längst etablierten Bogenschießen war.

Fahrner erläuterte, dass das Blasrohrschießen bereits für alle Kinder ab sieben Jahren geeignet sei, wodurch sie sich im Vergleich zu den anderen Disziplinen des Schießens deutlich abhebt. Die rund einen bis 1,60 Meter langen Blasrohre seien dabei einfach zu handhaben und die Ausstattung, die es zur Ausübung der Sportart benötigt, halte sich in Grenzen.

Während dem Ferienprogramm stand indes der Spaß – und die Möglichkeit einen Einblick in eine noch unbekannte Sportart zu erhalten – im Vordergrund.

„Es ist so ähnlich wie Kirschkerne spucken“, erläutert Fahrner, der gemeinsam mit Gerätewart Karl-Heinz Fahrner und Paula Hamacher den Kindern die Technik des Blasrohrschießens näherbringt. Diese sind kaum mehr zu bremsen, befüllen ihre Blasrohre mit einem Pfeil, halten sie waagrecht an einem Handgriff in der ersten Hälfte des Rohres und am Mundstück fest und holen tief durch die Nase Luft. Danach nehmen sie ihr Ziel mit beiden Augen ins Visier und Pusten kräftig durch das Blasrohr. Anfangs landen die Pfeile noch oft neben der Zielscheibe, doch mit der Zeit zielen die Kinder immer besser.

Training von Konzentration und Kondition

„Der Erfolg stellt sich mit etwas Übung schnell ein“, freut sich Fahrner. Die Koordination von Konzentration, Ausdauer, Kondition und Treffsicherheit werde dabei trainiert. Neben einem gesteigerten Selbstbewusstsein bekommen die Blasrohrschützen auch noch ein Gespür für die Sicherheit. „Das Betreten des Schützenstands ist erst möglich, wenn der letzte Pfeil in Richtung Ziel geflogen ist“, ergänzt Fahrner. Diesbezüglich gelten ähnliche Regeln wie beim Bogenschießen oder beim Dart.

„Seit Jahren freuen wir uns am Ferienprogramm teilnehmen zu können“, lacht Fahrner, als er den Kindern ein Eis verteilt.

Dieses Jahr ist der Schützenverein mit je zwei Blasrohrterminen und Bogenschießen vertreten. Hinzu kommt für die älteren Schulkinder ein weiterer Termin in der Disziplin Luftgewehr.

„Wenn der eine oder andere dem Schützenverein als Neumitglied erhalten bleibt, freuen wir uns umso mehr“, schmunzelt Fahrner.