Der Richtspruch ist gesprochen. Die Menge jubelt freudig über das angebrochene Richtfest. Foto: Hezel

Die Maximilian-Kolbe-Schule möchte sich zur "Schule im Grünen" entwickeln. Aus diesem Vorhaben ist der Plan gewachsen, als erste Schule in der Region einen Naturhort zu errichten.

Rottweil - Bei kaltem Wetter und dennoch mit viel Heiterkeit wurde vergangenen Donnerstagnachmittag das Richtfest des Hauptgebäudes des Naturhorts der Maximilian-Kolbe-Schule gefeiert, der Platz zum Spielen und Forschen auf der Wiese bietet sowie Schutzhütten, zum Experimentieren und Staunen. Mit Eltern, Kindern, Lehrern, Baubeteiligten und Paten des Projekts ist eine beachtliche Menschenmenge zusammengekommen. Nach Begrüßung durch Ganztagesleiter Markus Mauch und nachdem der eigens von den Kindern geschmückte Baum akribisch auf dem Dach des Haupthauses platziert wurde, sprach der Zimmermann den Richtspruch und weihte das Haus.

Viele Umbrüche führten zum Ziel

Weiter ging es zum Naturstützpunkt, wo sich die Anwesenden am brennenden Lagerfeuer wärmen konnten. Dort kam, nach einem Lied der Kinder, begleitet von Mauch mit der Akkustikgitarre, auch der Architekt des Projekts, Christoph Mast, zu Wort. Es sei ein langer Weg gewesen, seit es im Herbst 2019 das erste Treffen gegeben habe. Es habe ihn als Architekt begeistert, mit den Lehrern und Erziehern zusammenzuarbeiten. Auch die Kinder hätten mit Zeichnungen Ideen eingebracht. Dabei habe es auch immer wieder Umbrüche und neue Überlegungen gegeben.

Im Juli 2021 sei schließlich das Baugesuch eingereicht worden und im Oktober 2021 bereits die Genehmigung gekommen. Abschließend wendete sich Mast an die Kinder: Die Häuser seien eine Keimzelle, die ihnen übergeben werden würden. Und er hoffe, dass dann aus dieser Keimzelle Neues entsteht: "Wir verstehen das als Anfang, der Fortsetzung findet über die weiteren Generationen."

Paten mit Urkunden geehrt

Mauch übernahm erneut das Wort und nutzte die Gelegenheit einen besonderen Dank an die Erzieher auszusprechen, für den Mut ein solches Projekt mit den Kindern anzugehen. Weiter nannte Mauch, dass die Verteuerung des Bauens das Projekt in Gefahr gebracht habe. Doch dank der Einnahmen von Spendengeldern in Höhe von knapp 100 000 Euro konnte die Realisierung gelingen. Es seien viele Spender gewesen. Manche hatten den Wunsch, künftig als Pate des Naturhorts zu fungieren.

Dieser Wunsch wurde Ihnen gewährt. Feierlich verteilte Mauch die Patenurkunden an den Rotary-Club, der durch Steffen Herz und Helmut Kleiter vertreten wurde, sowie an die Firma Rampf Production Systems, beim Fest vertreten durch Alexander Huttenlocher. Alexandra Patzelt nahm die Patenurkunde stellvertretend für ihre Familie entgegen und auch Andreas Aehlig darf sich, mit Urkunde geehrt, Pate des Naturhorts nennen.

Haupthaus erhält Außenküche

Mauch kündigte an, die Außenfassade der Schutzhütten als Eigenproduktion von Kindern und Eltern im Visier zu haben. Dafür sei ein Samstag im März oder April angepeilt. Dann richtete Markus Mauch noch besondere Worte an Bianca Hoch vom Ganztag der Schule und dankte für ihr Engagement und ihre Ideen. Anschließend konnte das Buffet eröffnet werden. Angeboten wurden Zopf, Punsch und Kaffee.

Die Fertigstellung sei auf April oder Mai dieses Jahres angelegt, so dass nach den Osterferien der Einzug erfolgen könne, teilt Mauch mit. Dann sei ein Open Stage am Lagerfeuer geplant, welches jährlich stattfinden soll. Das Haupthaus werde, neben der Inneneinrichtung, noch mit einer Außenküche ausgestattet werden.

Ein leichter Übergang von drinnen nach draußen

Mauch ist zuversichtlich, dass die Kinder kein Problem damit haben, lange draußen zu sein. Sie seien dick eingepackt, sähen aber hinterher wie "Dreckmoggel" aus, erklärt er lachend.

Der Gedanke hinter den Schutzhütten sei, dass die Hemmschwelle sinke, nach draußen zu gehen und es einen einfachen Übergang nach drinnen gebe. Auch die Kinder, die sich an das Spielen im Freien erst gewöhnen müssen, sind im Konzept bedacht. So seien die Schutzhütten für jene Kinder sporadisch mit einem Kuschelraum eingerichtet, erklärt Mauch.

Um 15 Uhr mussten einige Kinder schon ihren Bus nehmen. Andere konnten das Fest noch ausklingen lassen.