Das Yasi-Hofer-Trio machte den Anfang beim letzten Abend der "Musicdays". Foto: Stadler

Yasi Hofer mit Band und die Lokalmatadore "Crekko" setzten bei der Rocknacht im Theater im Kurhaus Freudenstadt einen fulminanten Schlusspunkt unter die "FDS Musicdays".

Freudenstadt - Mit dem Yasi-Hofer-Trio startete der dritte und gleichzeitig letzte Abend der "Musicdays". Siegfried Kögel, Leiter des Freudenstädter Stadtjugendreferats, kündigte die 28-jährige gebürtige Ulmerin als Ausnahmegitarristin an. Nach ihrem Wechsel von der Geige zur E-Gitarre im zarten Alter von zwölf Jahren übte sie oft bis zu zehn Stunden am Tag, um die Songs ihres Vorbilds, dem Gitarrengott Steve Vai, auf ihrem Instrument zu spielen.

Großem Vorbilddicht auf den Fersen

Bereits zwei Jahre später holte sie ihr Idol Steve Vai bei einem Konzert in Ulm auf die Bühne. Selbst heute jammen die beiden auf seinen Europatourneen zusammen. Kögel ist sich sicher, dass Yasmin Ines Hofer, so ihr bürgerlicher Name, ihrem großen Vorbild dicht auf den Fersen ist. Genau davon konnten sich die Fans der rockigen Musik überzeugen. Die 1992 geborene Yasi Hofer hatte mit 16 nach bestandener Begabtenprüfung an der Musikhochschule Stuttgart studiert und kam nach drei Semestern in den Genuss eines Stipendiums des Berklee College of Music in Boston.

"Ich war noch nie in eurer Gegend und finde diese Location sehr ungewohnt für Rockmusik", begrüßte die Musikerin die Gäste im Kurhaus. Auch war es für die Rock-Lady nicht selbstverständlich, nach der coronabedingten Pause wieder aufzutreten. Der Abend mit der Ausnahmegitarristin war eine Mischung aus Titeln von ihren drei Alben, zu denen sie teilweise ihre interessante Alt-Stimme erklingen ließ.

Wenn Yasi zur Gitarre greift, dann verschmilzt sie förmlich mit dem Saiteninstrument. Es klingt mal sehr rockig, dann wieder sphärisch oder melodiös, aber auf jeden Fall mitreißend.

Inzwischen hat sie sich weltweit einen Namen mit ihrem außergewöhnlichen Gitarrenspiel gemacht. Die Musikzeitschrift "Eclipsed" rechnet sie inzwischen zu den 20 besten Gitarristinnen weltweit.

Mit Songs, wie "Rolling On" oder "Faith", dem Titelsong ihres zweiten Albums, aber auch mit "The Working Man’s Life" begeisterte sie die Rockfans im Saal. Aus ihrem Anfang dieses Jahres veröffentlichten Album erklang "I hear You", ein Song, der davon handelt, dass sie es hasst, ihn weinen zu hören.

Jubel und rhythmisches Klatschen im Publikum gab es auch beim Titelsong aus ihrem aktuellen Album "Freedom". Die meisterliche Beherrscherin des Saiteninstrumentes ließ nach einem Schlagzeug-Solo von Drummer Christoph Scherer den ersten Konzertteil gemeinsam mit Bassist Steffen Knauss und dem Song "City of Greenfields" ausklingen.

Ein absolutes Novum

Der zweite Teil des Abends war ein Heimspiel für die dreiköpfige Freudenstädter Formation Crekko. Mit Sänger und Gitarrist Marco Selter, Klaus Asbach am Bass und Fips Wolf am Schlagzeug hatten die "Schwarzwaldrocker" lange auf diesen Auftritt gewartet. Sie standen zuletzt beim Weihnachtskonzert 2019 auf der Bühne. "Es sieht gut aus, eigentlich ganz nett, dieses Sitzkonzert", bemerkte Frontman Marco Selter.

Für ihn und seine Jungs war der Auftritt vor einem sitzenden Publikum ein absolutes Novum. Er ließ die Zuhörer jedoch wissen, dass alle drei sich besonders auf diesen Liveauftritt nach so langer Zeit gefreut hatten und diesen Abend im Kurhaus-Theater besonders genießen. Davon konnten sich die Rockfans denn auch überzeugen. Manche wagten es sogar, von ihren Sitzen aufzustehen und zu den rockigen Rhythmen zu tanzen.

Insgesamt verbreitete "Crekko" die erwartet gute Stimmung im Saal mit Titeln wie "Look at me Now" aus ihrem neuen Album, das während der Corona-Pandemie entstanden ist. Premiere hatte der bislang noch unveröffentlichte Song "Drive me Crazy". Das Power-Trio überzeugte die Konzertgäste mit der gewohnten Bühnenpräsenz, Energie pur und massivem Sound.

Im Laufe ihrer langjährigen Bandgeschichte ist es der Freudenstädter Rockband gelungen, ihre eindrucksvollen Rockrhythmen über den Schwarzwald hinaus mit mehr als 300 Live-Konzerten in die Welt zu tragen. Sie überzeugten auch dieses Mal wieder vor heimischem Publikum. In diesem Jahr, so machte Siegfried Kögel Hoffnung, dürfe man sich eventuell wieder auf eine Neuauflage des Weihnachtskonzerts mit "Crekko" freuen.